An der Kantonsschule Kollegium Schwyz herrscht Aufruhr: Schüler zwischen 15 und 16 Jahren haben auf Instagram und Facebook Fake-Profile von Lehrern aufgeschaltet und mit diskreditierenden Fotos und Fotomontagen versehen. Das schreibt der «Bote der Urschweiz».
Auf einem Foto wurde ein Lehrer in ein Foto mit Anhängern des Ku-Klux-Klans montiert. «Ich mit meinen Kollegen bei Halloween. War langweilig, alle hatten die gleichen Kostüme an und Süsses gab es auch nicht (...)», steht dazu geschrieben.
Ein anderes Bild zeigt ein echtes Foto eines Lehrers beim Stemmen von Gewichten. Ergänzt wurde es mit dem Satz: «Mini Schüeler werded immer schlechter, ich glaub ich muss dene de Stoff «iprügle».
Schüler haben Profile gemeldet
Die Fotos und Kommentare der Profile wurden unter den Schülern geteilt und geliked – aber nicht alle fanden das lustig. «Einige haben sich bei den Lehrern gemeldet und auf die Profile aufmerksam gemacht», sagt Michael Schlüssel, Prorektor des Kollegiums zu BLICK.
Die dafür verantwortlichen Schüler hätten sich dann auch selber gestellt, als sie merkten, dass sie den Bogen überspannt haben. «Zum Glück, denn so konnten wir dafür sorgen, dass die Profile schnell wieder gelöscht werden», sagt Schlüssel. Das war am vergangenen Sonntag.
Die Konsequenz für den schlechten Scherz: «Die Schüler haben einen Verweis bekommen – zudem mussten sie sich bei den betroffenen Lehrern entschuldigen», sagt Schlüssel.
Tatbestand Cyber-Mobbing
Damit kommen sie glimpflich davon. Denn das Erstellen eines Fake-Profils mitsamt gefälschten und diskreditierenden Fotos erfüllt den Tatbestand des Cyber-Mobbings. Das sagt David Mynall, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, dem «Boten». Die Kantonsschule erstattet aber keine Anzeige, wie Schlüssel bestätigt. Vielmehr habe man das Gespräch mit den Tätern gesucht.
Einige der Lehrer, die auf Social Media blossgestellt wurden, hätten locker reagiert und es als das abgetan, was es auch war: ein schlechter Scherz, sagt Prorektor Urs Knaack, der die Gespräche mit den Lehrern und Schülern geführt hat. «Andere Lehrer waren aber schockiert und tief betroffen.»
Der Schulbetrieb laufe nun normal weiter. Mit der Entschuldigung und dem Löschen der Profile habe sich die Sache erledigt. (fr)