Foto-Eklat hatte ein Nachspiel
Dieser Stinkefinger arbeitet bei der Stadt Bern

Der junge Mann, der während dem Staatsbesuch François Hollandes in der Schweiz dem französischen Präsidenten den ausgestreckten Mittelfinger zeigte, arbeitet bei der Stadt Bern. Er hat sich für sein Verhalten entschuldigt.
Publiziert: 24.05.2015 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:20 Uhr
Der Mitarbeiter der Berner Stadtverwaltung schiesst 2015 ein Selfie mit François Hollande.
Foto: Keystone

Das Bild sorgte für Aufsehen: Es zeigt, wie ein junger Mann in Bern ein Selfie mit Frankreichs Präsident François Hollande schiesst – und dabei seinen ausgestreckten Mittelfinger vor die Kamerlinse seines Handys hält.

Zahlreiche Medien im In- und Ausland publizierten die Fotografie, die ein Mitarbeiter der Agentur Keystone während Hollandes Staatsbesuch Mitte April schoss. Und auch in den sozialen Medien verbreitete sich das Bild rasend schnell.

«War das Absicht – oder handelt es sich um eine optische Täuschung?», fragte sich etwa das französische Magazin «Paris Match» in seiner Online-Ausgabe.

Sicher ist jetzt zumindest: Für den Mann in der weissen Trainerjacke hatte die Episode, die offenbar nur wenige Sekunden dauerte, ein Nachspiel.

Wie die «Ostschweiz am Sonntag» berichtet, arbeitet er nämlich bei der Berner Stadtverwaltung – und gemäss Personalreglement hätte er in dieser Funktion «Ansehen und Vertrauenswürdigkeit» der Bundesstadt auch ausserhalb der Arbeitszeit wahren müssen.

Weil er dies mit der obszönen Geste offensichtlich nicht tat, hat er von seinen Vorgesetzten eine schriftliche Rüge wegen Dienstpflichtverletzung erhalten – und er hat sich in einem Brief an Hollande «in aller Form» für sein Verhalten entschuldigt. 

Im Schreiben bedaure der junge Mann «seine gedankenlose und unüberlegte Geste zutiefst» und betone, dass er weder provozieren noch eine politische Aussage habe machen wollen, sagt Walter Langenegger, Informationschef der Stadt Bern, zur «Ostschweiz am Sonntag».

Und auch Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppat hat sich laut dem Bericht in die Affäre eingeschaltet. Auch er entschuldigte sich in einem Brief an die französische Botschaft für das Verhalten des Mitarbeiters.

Immerhin: Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Frankreich sind wegen dem Zwischenfall offenbar nicht beeinträchtigt worden. Die Botschaft habe die Entschuldigung zur Kenntnis genommen, heisst es.

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