Seit der Revision des Fortpflanzungsmedizingesetzes im Jahr 2017 würden immer seltener mehrere Embryos gleichzeitig in die Gebärmutter eingepflanzt, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Für die Gesundheit der Neugeboreren sei diese Entwicklung wichtig, weil Mehrlingsgeburten öfter zu Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt führten.
Gemäss den neuesten Zahlen des BFS wurden in der Schweiz im Jahr 2019 5993 Frauen mit In-vitro-Methoden behandelt, 19 weniger als im Vorjahr. 47 Prozent von ihnen wurden schwanger. Zehn Jahre zuvor waren es noch 36 Prozent gewesen.
Daraus resultierten - wegen der Dauer der Schwangerschaft in den Jahren 2019 und 2020 - 2080 Geburten mit 2204 lebendgeboreren Babys. Bei 127 Entbindungen kamen Zwillinge oder Drillinge zur Welt, nach 156 im Vorjahr.
In acht Fällen war eine Totgeburt zu beklagen. Die Erfolgsquote der künstlichen Befruchtungen, nach denen ein lebendes Baby geboren wurde, lag demnach bei rund 35 Prozent. Das Verhältnis der Lebendgeborenen - inklusive Mehrlinge - zur Anzahl behandelter Frauen stieg innerhalb von zehn Jahren von 30 auf 37 Prozent.
Seit der Revision des Fortpflanzungsgesetzes ist auch die Präimplantationsdiagnostik erlaubt. Das heisst, dass künstlich befruchtete Embryos neu vor der Einpflanzung in den Mutterleib untersucht werden dürfen. 352 Paare liessen eine solche Untersuchung durchführen, 64 Prozent mehr als im Vorjahr. In 65 Fällen kam es danach zu einer Geburt.
Das Schweizer Stimmvolk hatte in den Jahren 2015 und 2016 zweimal deutlich Ja gesagt zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG) und zur Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID). Das überarbeitete Gesetz trat im September 2017 in Kraft.
(SDA)