Bundesrat handelt zu zögerlich in Corona-Krise
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Epidemiologe Andreas Cerny:Bundesrat handelt zu zögerlich

Forscher übel beleidigt
Professor Aguzzi forderte Lockdown – und wird bedroht

Professor Adriano Aguzzi (59) unterschrieb vergangene Woche den Brief an den Bundesrat. Zudem fordert er den Lockdown der Schweiz. Wegen seinem Engagement wird er nun im Netz beleidigt und bedroht.
Publiziert: 16.03.2020 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 19:20 Uhr
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Der offene Brief von Experten an den Bundesrat. Professor Adriano Aguzzi hatte ihn mit unterschrieben.
Foto: Screenshot

Die Zahl der Coronavirus-Infizierten steigt scheinbar unaufhaltsam. Am vergangenen Freitag schrieben einige namhafte Experten einen offenen Brief an den Bundesrat. Sie forderten von der Regierung harte Massnahmen.

Auch Adriano Aguzzi (59) unterzeichnete den Brief. Der Professor und Direktor des Instituts für Neuropathologie vom Universitätsspital Zürich verlangte in einem Video den Lockdown für die ganze Schweiz und appelliert: «Sie müssen unbedingt zu Hause bleiben».

Im Netz wird er nun deshalb angegriffen. Dutzende Leute würden ihn beleidigen und bedrohen und das sogar per Telefon, so der Professor auf Twitter.

Aguzzi wird fortan jede üble Nachricht mit Namen veröffentlichen

Dem Neuropathologen reicht es. Er macht eine klare Ansage: «Ich werde ab jetzt jede Hassmail mit Namen und Vornamen veröffentlichen sowie die Telefonnummer von jedem, der mich belästigt oder mir droht.»

Er lies seinen Worten auch Taten folgen und stellt eine üble Nachricht ins Netz. In dieser wird Aguzzi als Vollidiot beleidigt und der Absender sagt: «Lust auf Leute, die ihre Existenz verlieren. Und das nur zum Wohle der Kranken und alten Menschen?»

Die Nachricht postet Adrianio Aguzzi am Sonntagnachmittag mit dem vollen Namen des User auf Twitter. Weitere Nachrichten veröffentlichte der Professor bisher nicht. (sib)

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