Für ihre Studie befragten die Ökonomen um Armando Meier von den Universitäten Basel und Lausanne zwischen den Jahren 2001 und 2006 schweizweit über 80'000 Jugendliche unter 21 Jahren zu ihrem Zigarettenkonsum und ihren Einstellungen zum Rauchen, wie die Uni Basel am Montag mitteilte.
Seit dem Jahr 2006 führten die meisten Kantone gestaffelt Abgabeverbote von Zigaretten an unter 16- oder unter 18-Jährige ein. Demnach hätten die Verkaufsverbote das Rauchen von Jugendlichen nicht statistisch signifikant reduziert, berichten die Forscher im Fachmagazin «Journal of Economic Behavior & Organization».
Zudem gab es keinen statistisch erkennbaren Unterschied zwischen jungen Frauen und Männern. Auch neigten die Jugendlichen aufgrund des Verkaufsverbots später nicht weniger dazu, im Erwachsenenalter zu rauchen.
Rauchen verlor zwar eher an Coolness seit dem Abgabeverbot. Doch auch dies hatte keinen messbaren Einfluss auf das Qualmen. Zudem schätzten die Jugendlichen Rauchen nicht als gesundheitsschädlicher ein, nachdem das Verbot umgesetzt wurde.
Eine mögliche Erklärung für die geringe Wirkung des Verkaufsverbots sei, dass die Jugendlichen dies umgingen und Zigis stattdessen im Freundeskreis statt in Geschäften beziehen würden. «Man sollte sich daher bewusst sein, dass Abgabeverbote - zumindest, wenn sie nicht mit polizeistaatlichen Massnahmen umgesetzt werden - kaum zu einer grossen Verringerung der Rauchprävalenz beitragen», liess sich Letztautor Alois Stutzer in der Mitteilung zitieren.
https://doi.org/10.1016/j.jebo.2021.06.002
(SDA)