Flieger sollen in der Luft bleiben
Offiziere setzen sich für Patrouille Suisse ein

«Die Patrouille Suisse ist ein wichtiges Aushängeschild», sagt Stefan Holenstein, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft. Er warnt davor, nach dem Flugzeugabsturz in Leeuwarden (NL) die Existenzberechtigung der Kunstflugstaffel in Frage zu stellen.
Publiziert: 11.06.2016 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:45 Uhr
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Zwei F5-Flugzeuge der Patrouille Suisse kollidierten bei einem Trainingsflug in den Niederlanden (Symbolbild).
Foto: KEYSTONE/EPA DPA/WOLFGANG KUMM

In einem Interview mit Radio SRF äussert sich der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, Stefan Holenstein zum Unfall der Patrouille Suisse. «Man muss das in einen Gesamtzusammenhang stellen», sagte er. Die Patrouille Suisse sei beste Werbung nicht nur für die Armee, sondern auch für die Schweiz.

Am Donnerstag war in den Niederlanden ein F-5-Tiger-Kampfjet der Patrouille Suisse bei einem Trainingsflug abgestürzt (BLICK berichtete).

Der Gefahr, dass solche Unfälle den PR-Effekt ins Gegenteil verkehre, lässt sich laut Holenstein mit Ursachenforschung entgegenwirken. «Dann kann man das erklären und muss nicht gleich ein Drama draus machen.»

Die Piloten hätten sehr professionell und gut reagiert. Die Patrouille Suisse gäbe es bereits seit 52 Jahren und dies sei der erste Unfall. Ein Restrisiko bleibe immer.

Kampfjets bleiben sicher bis 2018 in der Luft

Solange die Tiger noch im Einsatz sind, bliebe die Patrouille Suisse unangetastet, sagt Holenstein weiter. Ihm zufolge wird das Thema der Ausserdienststellung damit erst in acht bis zehn Jahren aktuell.

Über die Ausmusterung der Tiger muss das Parlament entscheiden. Das sieht die Armeereform vor. Damit könnten die Kampfjets frühestens 2018 aus dem Verkehr gezogen werden.

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Michael D., genannt «Püpi», konnte sich mit dem Schleudersitz retten.

Auch der Einsatzchef der Luftwaffe, Bernhard Müller, sieht keinen Anlass, die Patrouille Suisse vom Fliegen abzuhalten, wie er in einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» von heute sagte. Die Patrouille Suisse trainiere 60 mal im Jahr. Das Risiko könne aber nie auf Null gesenkt werden.

Laut Müller hat der Crash das Image der Patrouille Suisse allerdings beschädigt. Finanziell hingegen koste der Unfall den Bund dank Versicherung nichts. Ein F-5-Tiger, wie die abgestürzte Maschine, habe einen geschätzten Wiederverkaufswert von 1,5 Millionen Franken.

Steigt die Patrouille Suisse 2016 nochmals in den Himmel?

Ob die Patrouille Suisse nächste Woche bei der Jubiläumsfeier zu 75 Jahren Militärflugplatz Meiringen in Bern auftreten wird, ist laut Müller noch offen. «Wir entscheiden spätestens am Mittwoch», sagte der Einsatzchef der Luftwaffe.

Danach werde auch über die Durchführung der weiteren für 2016 geplanten Auftritte entschieden. Die nächsten Auftritte wären am Rayol International Air Tattoo in Fairford in Grossbritannien vorgesehen, am Montreux Jazz Festival im Juli sowie am Eidgenössischen Schwing- und Älperfest in Estavayer FR Ende August. (SDA)

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