In einem Zug ans Ziel
Video-Journalist Thierry Graf (27) wählt die SBB als Transportmittel. Die Zeit auf den Schienen verging wie im Fluge – trotz anfänglicher Platznot.
Die ersten Meter sind die schwersten. Vom Bahnhof Stadelhofen muss ich mit meinen drei Gepäckstücken per S-Bahn zum Hauptbahnhof. Auf Gleis 32 die Rettung: der Intercity nach Genf – nonstop! Doch kaum ist das Gepäck in den Waggon gehievt, wird es ungemütlich. Der Pendlerverkehr zeigt sich von der hässlichen Seite: dichtes Gedränge, spitze Ellenbogen und die schwindende Hoffnung auf einen freien Sitzplatz.
Völlig verschwitzt finde ich einen Platz. Mein Gepäck nicht. Die eigentliche Ablage ist bereits besetzt. Einzige Alternative: Der Gang und meine Knie. Endlich Erlösung: Nach einer Stunde Fahrt rollt der Zug in Bern ein. Die meisten Passagiere steigen aus, meine Reise gewinnt an Komfort. Im Abteil wird es ruhig, fast schon gemütlich. Eine Zugfahrt wie sie im Buche steht: Ich verbringe die restlichen zwei Stunden mit Lesen.
Das wäre im Auto nicht möglich gewesen – dafür hätte ich von Anfang an meinen Platz gehabt. Auch mein Gepäck wäre sicher verstaut. Sicher hätte ich aber auch im Stau gestanden und länger als dreieinhalb Stunden gebraucht.
Wenig Stau vor der Show
BLICK-Reporterin Gabriela Battaglia (59) fährt mit dem Auto nach Genf. Die Fahrt auf der A1 verläuft reibungslos: keine Staus und keine Baustellen.
Als BLICK-Reporterin bin ich eine passionierte Autofahrerin. Daher schockt mich auch mein Navi nicht, das für den Weg nach Genf stolze 277 Kilometer anzeigt und warnt: «Die Route enthält Verkehrsstörungen.» Die erste kenne ich: der obligate Zürich-Stau. Nach 25 Minuten fahre ich in Wiedikon auf die A3-Westumfahrung. Dann geht es zügig: kein Stau vor dem Limmattaler Kreuz, ich komme locker auf die A1. So geht es weiter. Selbst am Nadelöhr Niederbipp BE kann ich Gas geben. Vor der Raststätte Grauholz BE stoppe ich: ein menschliches Bedürfnis.
Als Bern gemeistert ist, kann ich mich auf der A1 entspannen. Das Radio spielt Adele – ich singe mit, niemand stört sich. Bis Lausanne – kaum Verkehr. Mein Magen meldet sich. Ich stoppe an der Raststätte Rose de la Broye bei Estavayer-le-Lac FR. Eine willkommene Abwechslung: Das Fliegermuseum der Luftwaffe aus Payerne VD macht Eigenwerbung. Den Kaffee und das Sandwich esse ich im Auto auf dem Parkplatz. Kurz nach 11 Uhr geht es weiter. Rund 90 Minuten später bin ich am Ziel. Auf meinen Skoda Yeti ist Verlass. Auf den Verkehr leider nicht immer.
Stress über den Wolken
Das Flugzeug ist das schnellste Reisemittel von Zürich nach Genf. Von Luxus und Glamour kann allerdings keine Rede sein. Für BLICK-Redaktor Marco Latzer (28) ist die Reise stressig.
Unentspannt bin ich schon vor dem Abheben in Zürich. Als ich mit der S-Bahn von Stadelhofen beim Flughafen Zürich-Kloten anrolle, merke ich, dass mir noch 40 Minuten bis zum Abflug bleiben. Leichte Panik steigt auf. Ich sprinte los, drängle mich durch den Sicherheitscheck und suche hechelnd den richtigen Weg zum Gate. A, B oder etwa E? Als ich am richtigen Counter eintrudle, läuft das Boarding bereits auf vollen Touren. Trotz kurzer Strecke, eine lange Schlange.
Mit zehn Minuten Verspätung hebt die Maschine gegen 9.45 Uhr ab. Der Dämpfer im Flieger: Es gibt keinen Service an Bord, weil der Airbus vom Start- umgehend wieder in den Landeanflug geht. Einzig Swiss-Schöggeli und eine kleinen Flasche Mineralwasser löschen Appetit und Durst.
Um 10.17 Uhr landet die Swiss-Maschine schliesslich sicher in Genf. Netto-Flugzeit: eine knappe halbe Stunde. Das Rennen zum Autosalon habe ich gegen meine Kollegen im Zug und Auto locker gewonnen. Für einen Preis von knapp 600 Franken – dafür kommt man mit etwas mehr Vorlauf um die halbe Welt.
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