Eine Umfrage bei 20 Städten der Zeitung «Schweiz am Sonntag» zeigt: 2014 registrierten 13 Städte mehr Sozialhilfefälle als noch vor einem Jahr. Die höchste Zunahme verzeichnete Liestal BL mit elf Prozent. Knapp dahinter folgen Chur und Wohlen AG mit einer Zunahme von 10 Prozent. Baden, Olten und Region sowie der Kanton Glarus verzeichnen eine Steigerung von sieben Prozent. Die Städte Aarau, Grenchen, St. Gallen, Zürich, Winterthur, Schaffhausen und Solothurn weisen eine Steigerung der Sozialhilfefälle von einem bis fünf Prozent auf. Baar und Cham im Kanton Zug melden keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Biel, das als Brennpunkt sozialer Probleme gilt, sowie Bern und Landquart GR wollten keine Zahlen bekannt geben.
Als Gründe geben mehrere Sozialdienstleiter die Zunahme von Flüchtlingen an. So beispielsweise Chur. «Soweit wir heute sagen können, wird die Zunahme durch Flüchtlinge verursacht», sagt Sozialchefin Annina Meinherz. Auch Wohlen AG und Zürich nennen Flüchtlinge als Grund für steigende Fälle.
Neben den Flüchtlingen registrieren die Städte vor allem auch mehr ausgesteuerte Menschen. So nennt jede dritte Stadt diese Gruppe als Hauptgrund für die Zunahme. Davon betroffen ist vor allem die Generation 50+. Als schlecht qualifizierter Arbeitnehmer ist es in diesem Alter praktisch unmöglich wieder einen Job zu finden.
Das stellt auch das Sozialamt Aarau fest. «Besonders für nicht oder schlecht ausgebildete Personen stehen immer weniger Arbeitsstellen zur Verfügung», sagt Johannes Enkelmann, stellvertretender Abteilungsleiter. Er ist deshalb überzeugt, dass diese Sozialabgaben künftig steigen werden. Das sehen auch andere Städte so. Rund die Hälfte geht davon aus, dass die Kosten für das laufende- und die weiteren Jahre zunehmen werden. «Die Wirtschaftsprognosen rechnen mit Nullwachstum oder Rezession. Das wirkt sich erfahrungsgemäss immer auf die Sozialhilfe aus», sagt Enkelmann.
Diese Einschätzung teilt auch Expertin Renate Salzgeber von der Berner Fachhochschule. Bemerkenswert ist, dass diese negativen Prognosen von den Städten Basel und Zürich nicht geteilt werden. Die beiden Grossstädte erwarten dieses Jahr keinen grossen Anstieg der Sozialhilfe. Basel hat 2014 sogar als einzige angefragte Stadt einen kleinen Rückgang von einem Prozent zu verzeichnen. Doch die Sozialkosten sind häufig unberechenbar. Die Richtlinien wie viel Geld Sozialhilfeempfänger am Ende des Monat erhalten, legt die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS fest. Diese ist in letzter Zeit wegen ihrer angeblich zu grosszügigen Budgetvorgaben in die Kritik geraten. Die Städte-Umfrage zeigt jetzt, das eine Mehrheit die SKOS als wichtiges Instrument für ihre Arbeit schätzt.
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