Nach dem Tötungsdelikt vom vergangenen Donnerstag im Zürcher Seefeld fahndet die Polizei noch immer nach Tobias Kuster (23). Vom jungen Mann fehlt seit einem eintägigen Hafturlaub jede Spur.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Verurteilter Hafturlaub bekommt und seine kurze, vorübergehende Freiheit für ein Verbrechen nutzt. Dies sind die bekanntesten Fälle:
Markus Wenger gilt bis heute als gefährlichster Triebtäter der Schweiz. Während 30 Jahren hat er sich an 24 Frauen sexuell vergangen. Zum letzten Mal schlägt Wenger in der Jahren 2011 und 2012 während des freien Strafvollzugs zu. Dabei betäubt er seine Opfer mit K.o.-Tropfen und fällt dann über sie her.
Der bis heute wohl bekannteste Fall eines rückfälligen Sträflings ereignete sich 1993 am Zollikerberg im Kanton Zürich. Obwohl er wegen zwei Morden und elf Vergewaltigungen zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt worden war, bekommt Erich Hauert Hafturlaub gewährt – und mordet wieder. Das Opfer, die damals 20-jährige Pasquale Brumann, wird nackt und mit mehreren Messerstichen am Hals in einem Waldstück gefunden. Heute ist Hauert auf unbestimmte Zeit verwahrt.
Weil er ein 14-jähriges Mädchen und eine Prostituierte vergewaltigte, wird der tibetische Hilfsarbeiter Pema B. 1990 in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Zehn Jahre später darf B. seinen Hafturlaub antreten. In der Halbfreiheit vergewaltigt er eine 24-jährige Prostituierte aus dem Zürcher Kreis 4. Vor Gericht wird der Verbrecher später die Schuld dem Zuchthausdirektor zuschieben: «Er hätte mich halt nicht vorzeitig entlassen sollen.» (cat)