Als Roger Federer 2008 mit einer rechteckigen Schweizerfahne ins Olympiastadion lief, war der Aufschrei gross. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer wissen: Unsere Fahne ist quadratisch. Viele pochen darauf, dass man das weisse Kreuz auf rotem Grund richtig darstellt.
Fast alle sind aber bekanntlich nicht alle. Am besten erkennbar ist dies bei den Emojis: Je nach Betriebssystem oder Webseite werden Smileys unterschiedlich dargestellt. So schaffen es Apple- und LG-Handys oder Facebook nicht, die Schweizerfahne quadratisch darzustellen. Einzig die Google-Version des Flaggen-Emojis wird einigermassen quadratisch dargestellt.
BLICK versuchte Apple im Juli mehrfach zu kontaktieren, um den grössten Handyanbieter in der Schweiz auf den Fehler hinzuweisen. Einzige Antwort bislang: Der Hinweis wurde weitergeleitet. Kein Versprechen dazu, dass das Schweizerkreuz korrigiert wird.
Quadratur erst ab 2017 Gesetz
Zur Rechtfertigung des verbreiteten Fehlers ist jedoch anzumerken, dass die Quadratur der Fahne bislang nicht gesetzlich verankert war. Sie wurde als ungeschriebenes Gesetz gelebt und in den meisten Lehrbüchern zum Thema Wappen und Fahnen wiederholt.
Dies soll sich spätestens ab 2017 ändern. Im Rahmen der Swissness-Vorlage wurde im Bericht klar erläutert: «Diese von den rechteckigen Fahnen anderer Staaten abweichende quadratische Form ist einerseits fest im Volk verankert: Der Schweizer Bürger identifiziert sich mit den quadratischen Dimensionen.»
Ab 1. Januar des nächsten Jahres wird es deshalb im dritten Artikel des Wappenschutzgesetzes heissen: «Die Schweizerfahne zeigt ein Schweizerkreuz in einem quadratischen Feld.» Bleibt zu hoffen, Apple und Co. ihre Emojis bis dann korrigieren. (mje)