Ohne sie stünde das Land still. Die Gesundheitsarbeiter in Spitälern und Heimen schuften dieser Tage bis zum Umfallen. Doch sie fühlen sich im Stich gelassen – von den Arbeitgebern, von der Gesellschaft, von der Politik. Damit soll nun Schluss sein.
Während die zweite Pandemie-Welle die Schweiz überrollt, protestieren Pflegerinnen und Pfleger in der ganzen Schweiz gegen das, was sie als miserable Arbeitsbedingungen erleben. Sie fordern mehr Rechte, mehr Mitsprache und besseren Schutz am Arbeitsplatz. Sie verlangen die Einhaltung des Arbeitsrechts. Und sie wollen einen zusätzlichen Monatslohn als Corona-Prämie.
Zusätzlicher Monatslohn
Besonders im letzten Punkt erhält das Gesundheitspersonal nun Sukkurs von der SP. In einem Entwurf zuhanden der Kantonalparteien, der SonntagsBlick vorliegt, fordern die Sozialdemokraten, dass die «ausserordentliche, unverzichtbare Leistung» des Gesundheitspersonals «in Form einer Corona-Prämie in der Höhe eines zusätzlichen Monatslohns anerkannt wird».
Der Entwurf dient als Blaupause für Vorstösse, die demnächst flächendendeckend in den kantonalen Parlamenten eingereicht werden.
SP-Nationalrätin Barbara Gysi (56) hält das für einen längst fälligen Schritt: «Das Personal leistet seit Monaten Überstunden und riskiert die Gesundheit, um uns alle zu schützen.» Gysi weist darauf hin, dass bereits im Frühling für Teile des Pflegepersonals die minimalen Gesundheitsschutzbestimmungen betreffend Pausen und Ruhezeiten aufgehoben worden seien. «Auch, nachdem die Corona-Massnahmen teilweise gelockert worden waren und sich die Situation entschärft hatte, blieb die Belastung hoch, zum Teil, weil Behandlungen und Operationen nachgeholt wurden.»
Pauschalbeitrag für Personal
Parallel fordert die SP-Fraktion den Bundesrat auf, «eine Vorlage auszuarbeiten, um dem Personal in den Spitälern und ähnlichen stationären und ambulanten Einrichtungen mit Covid-Patienten eine einmalige Prämie in der Höhe von pauschal 4000 Franken zu gewähren».
Diese einmalige Corona-Prämie ersetze jedoch keinesfalls «die Notwendigkeit, für nachhaltige Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen und Gehältern im Gesundheitsbereich zu sorgen», hält Gysi fest.
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