Mit seiner Sporttasche steht Sandro Ricigliano (19) vor dem Fitnesscenter «Newton» in Cham ZG. Trainieren kann der Maturant hier aber nicht mehr: Seit Neujahr bleiben die Türen des Sportclubs plötzlich geschlossen. Dabei hatten die Betreiber im Dezember noch Jahresabos für 2016 verkauft – auch an Ricigliano.
«Ich dachte, das ist doch unmöglich»
500 Franken hat er am 30. Dezember für seine Mitgliedschaft bis zum Sommer an das Studio, mit dem er zuvor immer so zufrieden gewesen war, überwiesen. Doch als er am 2. Januar zum Training will, findet er einen Zettel an der Tür, auf dem die Betreiber die Schliessung verkünden.
Dabei war Ricigliano drei Tage zuvor noch dort gewesen: «Da haben die Besitzer mir noch ein schönes neues Jahr gewünscht und gesagt, dass wir uns im nächsten Jahr sehen.» Der junge Mann ist geschockt. «Ich konnte es nicht glauben, dachte, das ist doch unmöglich. Ich hatte ja gerade erst noch gezahlt», sagt er.
Mindestens 40 Opfer
Seit der Schliessung sind die Betreiber nicht erreichbar. Auch von Entschädigungen schreibt das Paar nichts. Stattdessen begründen sie ihre Entscheidung, das Studio dichtzumachen mit «sehr unangenehmen fremden-/deutschfeindlichen Vorurteilen», mit denen sie konfrontiert worden seien.
Das kann Ricigliano nicht glauben. Er sagt: «Ich habe gedacht es läuft gut, es waren immer Leute da. Ich hätte nie gedacht, dass es zumacht.»
Ricigliano ist nicht das einzige Opfer. Mindestens 40 weitere Mitglieder sind betroffen. Sie haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet und wollen jetzt gegen die Betreiber vorgehen: «Wir wollen einfach unser Geld zurück», sagt der 19-Jährige. Für eine Stellungnahme waren die Betreiber nicht zu erreichen.