Vom «Auftakt ins Basler Kulturjahr» sprachen die Verantwortlichen am Donnerstag an der Präsentation des Programms zur diesjährigen Museumsnacht im Museum der Kulturen. Es sei ein «enormer, aber befriedigender Aufwand», sagte Hausherrin Anna Schmid. Und Andreas Pardey, Vizedirektor des Museums Tinguely, bemerkte, dass das Museum in dieser Nacht so viele junge Leute sonst nie erreiche.
Tatsächlich ist die Basler Museumsnacht ein Event mit einem grossen Anteil an jungen Besucherinnen und Besuchern. Rund 46 Prozent seien unter 26 Jahre alt, sagte Natalie Huser, Leiterin des Fachbereichs Museen. Das liegt aber in erster Linie daran, dass die Unter-26-Jährigen den Eintritts-Bändel gratis bekommen.
Als unmittelbare Einstiegsdroge habe sich die Museumsnacht aber nicht erwiesen. Schmid erinnerte an den Versuch, die Gültigkeit des Museumsnachts-Eintritts über mehrere Wochenenden auszudehnen, der aber nicht erfolgreich verlaufen sei. «Die Jungen kommen dann wieder zu uns, wenn sie selber Kinder haben oder Grosseltern werden», sagte Pardey.
Miriam Cohn vom Muks (Museum Kultur und Spiel) in Riehen widersprach: Bei dem kleinen Museum sei die Museumsnacht durchaus nachhaltig, sagte sie. Viele Besucherinnen und Besucher würden die Museen kennenlernen und später wiederkommen.
Kleine Museen stehen den grossen in nichts nach
Wie wichtig die Museumsnacht für die kleineren Museen ist, zeigt ein Blick auf die Besuchsstatistik: Der Anteil der Museumsnacht an der Jahresstatistik schwankt von 29 Prozent (Jüdisches Museum), über 39 Prozent (Anatomisches Museum), bis zu 68 Prozent (Feuerwehrmuseum). Für die grossen Häuser, wie die Fondation Beyeler (1 Prozent) oder das Kunstmuseum (4 Prozent) fällt die Museumsnacht statistisch weit weniger ins Gewicht.
Die genannten Zahlen stammen aus dem von Corona noch nicht tangierten Jahr 2019.
Beim Programm stehen die kleinen Museen den grossen in nichts nach: Das Jüdische Museum geht den Fragen nach «Liebe, Sex, Gott» nach und befragt einen Rabbiner dazu. In der Basler Papiermühle wird die bekannte Singer-Songwriterin Anna Aaron auftreten. Und im Museum Kleines Klingental werden am Themenabend zur Italianità unter anderem Arien von Rossini und Puccini zu hören sein. (SDA)
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