Das Bundesamt für Justiz (BJ) hatte bereits Ende Mai bekannt gemacht, dass in der Schweiz Konten gesperrt wurden. Nun wurde im «Tages Anzeiger» vom Donnerstag erstmals eine Grössenordnung der gesperrten Gelder genannt. BJ-Sprecher Folco Galli bestätigte der Nachrichtenagentur sda dazu, dass es sich um einen «hohen zweistelligen Millionenbetrag» handelt.
Laut Galli haben die US-Behörden im Rahmen der Rechtshilfe um Unterlagen zu 50 Konten auf zehn verschiedenen Banken in der Schweiz ersucht. Effektiv gesperrt worden seien zwölf Konten aufgrund des Rechtshilfeersuchens.
«Allein schon aufgrund der Dimensionen gehört der Fall sicher zu den grössten in unserem Amt», sagte Galli weiter. Darum dauere es auch eine gewisse Zeit, bis effektiv Beweismittel herausgegeben würden.
So hat die Schweiz bisher in diesem Fall noch keine Rechtshilfe an die USA geleistet. Laut dem BJ-Sprecher sind zwar erste Verfügungen erlassen worden. Sie sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Bleiben Beschwerden dagegen aus, so könnten im besten Fall noch vor Ende Jahr erste Beweismittel an die USA übermittelt werden.
Das BJ muss jeweils prüfen, ob es zwischen den Bankunterlagen und den im Rechtshilfegesuch genannten Straftatbeständen einen Zusammenhang gibt. Zudem müsse untersucht werden, ob die Akten für das Strafverfahren in den USA nötig und relevant seien, beispielsweise um Geldflüsse zu rekonstruieren.
Um Rechtshilfe ersucht hat in der FIFA-Affäre auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Dieses Rechtshilfegesuch wurde an die Bundesanwaltschaft delegiert, wie Galli weiter sagte. Die Bundesanwaltschaft hatte am gestrigen Mittwoch den Eingang des Rechtshilfegesuchs bestätigt, ohne jedoch Details zu nennen.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt untersucht Vorwürfe rund um die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften an Deutschland im Jahr 2006. Dabei geht es insbesondere um eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die möglicherweise aus einer schwarzen Kasse im Umfeld des Deutschen Fussballbundes gespeist wurde. Das Geld soll vom 2009 verstorbenen früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus stammen, der in der Schweiz Wohnsitz hatte.
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