Immobilien seien ein beliebtes Mittel für Geldwäsche, sagte Bundesanwalt Michael Lauber am Montag an einer Medienkonferenz in Zürich. Genaueres wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht sagen.
Keine Angaben machte er auch zu den 121 Meldungen, die bei der Meldestelle für Geldwäscherei in Bern registriert worden waren. Auch den Ausführungen der US-amerikanischen Justizministerin und Generalbundesanwältin Loretta Lynch waren keine fundamental neuen Erkenntnisse rund um den Fifa-Korruptionsskandal zu entnehmen.
Mittlerweile gebe es 14 Verdächtige, wovon 13 verhaftet worden seien, sagte sie. 10 seien in der Schweiz und anderen Ländern, drei in den USA.
Lynch rechnet jedoch mit weiteren Anklagen. Man sei wohl bald in der Lage, zusätzliche Anklagen zu erheben, sagte sie. Ob die Ermittler auch Fifa-Präsident Joseph Blatter im Visier haben, sagte sie nicht. Zu Einzelheiten und Einzelpersonen äussere sie sich nicht.
Blatter war vor wenigen Tagen erneut in die Schlagzeilen geraten. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) machte einen Vertrag publik, mit dem Blatter TV-Übertragungsrechte zu einem Freundschaftspreis an Fifa-Funktionär Jack Warner verkauft haben soll. «Wir werden das auswerten», sagte Lauber.
Lauber und Lynch hatten die Gelegenheit ergriffen, am Rande des 20-Jahr-Jubiläums der International Association of Prosecutors (IAP) in Zürich eine Medienkonferenz zu organisieren. Das mehrtägige Treffen befasste sich mit den Kernthemen Geldwäscherei, Korruption und Wirtschaftskriminalität.
Die beiden ermitteln bezüglich Fifa in zwei unabhängigen Verfahren: Das Schweizer Verfahren kreist um die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 & 2022 in Russland und Katar, das amerikanische rund um Medien-, Marketing- und Sponsoringrechte für Fussballturniere in den USA sowie in Lateinamerika.
Im Visier der amerikanischen Justiz stehen frühere und amtierende Spitzenfunktionäre der Fifa, darunter die einstigen Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Jack Warner. In den Strafuntersuchungen der US-Generalstaatsanwaltschaft geht es um Wirtschaftsdelikte wie Geldwäscherei, Betrug, Steuerhinterziehung und bandenmässige Verschwörung. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Geldwäscherei.
Der Datenberg im Korruptionsskandal ist dabei gross und schwillt weiter an: Mittlerweile hat die Bundesanwaltschaft 11 Tera-Bites Unterlagen zu sichten. (SDA)
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