Die beiden US-Beamten flogen mit Li nach New York. Er war im Mai in Zürich verhaftet worden. Ende September verfügte das Bundesamt für Justiz (BJ) seine Auslieferung an die USA. Wie das Amt am Freitag mitteilte, zog Li eine beim Bundesstrafgericht eingereichte Beschwerde gegen die Auslieferung zurück.
So konnte das BJ die Übergabe veranlassen. Li ist ein ehemaliger Präsident des Fussballverbands von Costa Rica. Wie anderen in Zürich verhafteten FIFA-Funktionären werden ihm Korruptionsdelikte zur persönlichen Bereicherung vorgeworfen.
Eugenio Figueredo, der ehemalige Vizepräsident der FIFA und des südamerikanischen Fussballverbands, wird an Uruguay ausgeliefert. Wie das BJ am Freitagabend weiter mitteilte, erhielt Uruguay den Vorrang vor den USA.
Das BJ hatte bereits am vergangenen 11. November bekannt gegeben, dass Figueredo einer Auslieferung an Uruguay zugestimmt habe, worauf die Behörde eine vereinfachte Auslieferung bewilligte. Nach BJ-Angaben umfasst die Delikte-Liste Uruguays mehr Fussballspiele als jene der USA.
Beim Verdacht auf Erschleichung der US-Staatsbürgerschaft könne auch Uruguay eine Strafuntersuchung durchführen. In Uruguay sei somit eine Gesamtbeurteilung der Straftaten möglich, während die USA nur einen Teil der Delikte hätten verfolgen können. Darum beschloss das Amt seinen Angaben gemäss die Auslieferung an Uruguay. Den Zeitpunkt der Auslieferung gibt das BJ nicht bekannt.
Figueredo soll bei der Vergabe von Marketingrechten an ein US-Sportvermarktungsunternehmen für die Austragung von Fussballspielen Bestechungsgelder in Millionenhöhe entgegengenommen haben.
Erst am vergangenen Dienstag hatte die Schweiz einen inhaftierten FIFA-Funktionär an die USA ausgeliefert. Zwei Polizisten hatten Juan Angel Napout in Zürich abgeholt und ihn nach New York geflogen.
Der Ausgelieferte war Präsident des Südamerikanischen Fussballverbandes und amtete als FIFA-Vizepräsident. Er war Anfang Dezember zusammen mit Alfredo Hawit, einem weiteren FIFA-Vizepräsidenten, im Zürcher Hotel Baur au Lac festgenommen worden.
Bereits Ende Mai hatten die Schweizer Behörden auf Ersuchen der USA im selben Zürcher Hotel sieben FIFA-Funktionäre verhaftet und in Auslieferungshaft gesteckt. An die USA ausgeliefert wurden am 3. November der brasilianische FIFA-Funktionär José Marin und am 15. Juli Jeffrey Webb.
Alle anderen haben sich bisher einer Auslieferung an die USA widersetzt. Inzwischen sind im Rahmen des US-Verfahren bei Schweizer Banken Gelder in einem hohen zweistelligen Millionenbetrag gesperrt worden.
In der Schweiz führt die Bundesanwaltschaft eine Strafuntersuchung gegen Unbekannt. Sie stützt sich auf den Verdacht, dass es bei den Vergaben für die FIFA-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar zu «Unregelmässigkeiten» gekommen sei. Zudem geht die Bundesanwaltschaft davon aus, dass Gelder via Schweizer Banken gewaschen wurden. Russland und Katar bestreiten die Vorwürfe.
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