Feuerwerks-Initiative auf Kurs
Feiern wir bald Silvester ohne Knaller?

Ein Komitee will das Zünden von Feuerwerkskörpern verbieten. Nun hat es die Hälfte der Unterschriften beisammen, die es für eine Volksinitiative braucht.
Publiziert: 25.12.2022 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2022 um 15:25 Uhr
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Für die Initianten ist klar: Silvester-Knaller schaden der Natur und versetzen Tiere in Panik.
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Camille KündigRedaktorin SonntagsBlick

Für manche gehört ein möglichst spektakuläres Feuerwerk zum Jahreswechsel wie das Fondue zum Winter. Für Roman Huber bedeutet kommendes Wochenende puren Stress: «Meine Frau und ich werden uns am frühen Abend mit den Hunden in ein abgelegenes Hotel zurückziehen.» Huber ist Mitglied des Komitees Eidgenössische Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk». Würde die Initiative angenommen, wäre die Knallerei für Private künftig verboten. Ausnahmen gäbe es einzig für Anlässe von überregionaler Wichtigkeit.

Vor einer möglichen Abstimmung muss die Initiative allerdings zustande kommen – und das scheint nun ein greifbares Ziel zu sein: «Wir sind auf Kurs und werden Anfang des neuen Jahres bei 50'000 Unterschriften angelangt sein», so Huber. Das ist die Hälfte der erforderlichen 100'000 Unterschriften, die bis November 2023 gesammelt sein müssen.
Die Gegner der Böller stören sich am Feinstaub und dem herumliegenden Feuerwerksabfall am Tag danach. Für sie ist klar: Feuerwerke schaden der Natur und versetzen Tiere und Menschen, die empfindlich auf Lärm reagieren, in Panik. Roman Huber: «Gewisse Kollegen verabreichen ihren Haustieren Beruhigungspillen oder zappen sich bei ‹Schwerhörigen-Lautstärke› durchs Neujahrs-TV-Programm, damit der zitternde Hund an der Seite alles übersteht.» Auch Menschen können die Böller zusetzen. Das Rote Kreuz warnte bereits vor den 1.-August-Feierlichkeiten, dass Feuerwerke Flüchtlinge traumatisieren können. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung werden in der Schweiz jährlich rund 200 Personen durch Feuerwerk verletzt.

Laser und Drohnen als Alternative

Das heisst aber nicht, dass Feuerwerksgegner einfach nur Spielverderber sein wollen. Als Alternative zu den Knallern verweisen Tierschutzorganisationen auf Laser-, Drohnenshows oder Wasserspiele. Wobei diese angesichts der Energiekrise wohl ebenfalls für Diskussionen sorgen dürften.

Feuerwerke werden auf lokaler Ebene immer wieder kontrovers diskutiert. Davos GR erliess 2020 als erste Gemeinde der Schweiz ein gesetzlich verankertes Verbot für Feuerwerk. Seither folgten Gemeinden wie etwa Arosa GR und Laax GR mit ähnlichen Gesetzen. Umfragen räumen Roman Hubers Initiative auf nationaler Ebene keine schlechten Chancen ein, da das Klimabewusstsein in der Bevölkerung zunehme.

Der bevorstehenden Neujahrsnacht blickt das Initiativ-Komitee mit Sorgen entgegen. Nach den coronabedingten Einschränkungen der letzten Jahre ist bei der Feuerwerksknallerei mit Nachholbedarf zu rechnen.

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