So verprassen Chefs ihre Corona-Kredite
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Ferrari, Aston Martin, Porsche
So verprassen Chefs ihre Corona-Kredite

Unfassbar! Mehrere Schweizer Unternehmer missbrauchen die Corona-Kredite vom Bund, um damit ihre verpfändeten Luxusschlitten zurück zu kaufen. Eigentlich ist das verboten. Doch die Chefs nutzen gekonnt ein Schlupfloch aus.
Publiziert: 24.05.2020 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2020 um 17:26 Uhr
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Autopfandleiher Cedric Domeniconi steht vor verpfändeten Luxuskarossen. Normalerweise stehen die Autos länger auf seinem Gelände.
Foto: Siggi Bucher

Der Lockdown brachte besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in die Bredouille. Um die Firmen zu retten, verabschiedete der Bundesrat im März 2020 ein Rettungsprogramm. Konkret 40 Milliarden Franken. Eigentlich eine gute Sache. Doch manche Unternehmer missbrauchen die Corona-Kredite. Statt ihre Mitarbeiter zu bezahlen, kaufen sie ihre verpfändeten Luxusschlitten zurück.

«Seit die Nothilfen für die Covid-19-Pandemie angelaufen sind, werden bei uns auffällig viele Luxusautos von Unternehmern wieder abgeholt», sagt Cedric Domeniconi, Chef von Auto-Pfandhaus.ch, zur «Sonntagszeitung». Ferrari, Aston Martin, Porsche. Zu Beginn der Corona-Krise wurden zahlreiche Edelkarossen beim Pfandhaus abgegeben. Nun rollen die teuren Autos wieder vom Hof. Die Kunden würden vorwiegend aus der Bau-, Immobilien- und Finanzbranche, erklärt Domeniconi.

Woher die Unternehmer plötzlich das Geld haben, um ihre Luxusschlitten zurückzuholen, müssen sie nicht angeben. «Wir wissen aber, dass viele Kunden die Notkredite zum Rückkauf ihres Pfandkredits verwenden, den sie ursprünglich mit ihrem Auto gedeckt hatten», so der Pfandhaus-Chef zur «Sonntagszeitung».

Deutsches Autohaus im Schweizer Zollgebiet

Dabei sollte genau das eben nicht passieren: Andere Kredite mit den Corona-Krediten tilgen. Trotzdem umgehen die Chefs geschickt die Bestimmungen des Bundes. Denn Kredite von Autopfandhäusern tauchen nirgends auf.

Dem Geschäft von Domeniconi in Büsingen (D) kommt dabei eine besondere Rolle zu. Das liegt zwar in Deutschland, aber so nahe zur Schweizer Grenze, dass es ins Eidgenössisches Zollgebiet fällt. Weil es auf allen Seiten gänzlich von Schweizer Territorium umgeben ist, müssen die Wagen bei der Ausfuhr weder verzollt noch besteuert werden. Und viel wichtiger: Die Edelkarossen können nicht beschlagnahmt werden.

Normalerweise läuft gerade in Krisenzeiten das Geschäft gut für das Autopfandhaus. Aber nicht jetzt. Der Grund: die Corona-Kredite. Noch bis zum 31. Juli 2020 können diese beantragt werden. Danach dürften sich die Lagerhallen von Cedric Domeniconi wieder mit Luxuskarossen füllen. (jmh)

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