Der Frontal-Crash, den FDP-Präsident Philipp Müller am Donnerstag verursachte, geschah um 17.15 Uhr auf der Seonerstrasse in Lenzburg. Die Strasse nutzt der Freisinnige, um von seinem Wohnort in Reinach nach Zürich zu kommen. Wieso Müller mit seinem rund 500 PS-starken Mercedes C-Coupé AMG über die Fahrbahnmitte hinausgeriet, ist noch unklar.
Um diese Zeit sei die Gefahr der Staubildung jeweils gross, sagt ein Blick-Leser, der mit der Situation vor Ort gut vertraut ist. Die Strasse sei an der betreffenden Stelle relativ schmal - aber steckengerade.
Wie konnte Philipp Müller hier auf die Gegenfahrbahn geraten und die 17-jährige Rollerfahrerin über den Haufen fahren? Sie liegt mit schweren Beinverletzungen im Spital, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Der Alkoholtest vor Ort ergab laut FDP einen Wert von 0,0 Promille. War Müller abgelenkt durch sein Handy? Übermüdet durch den stressigen Wahlkampf? Musste er Medikamente nehmen?
Die Unfall-Ursache klärt nun die Staatsanwaltschaft ab. Die Kantonspolizei nahm Müller den Führerausweis jedenfalls vorläufig ab. Laut Pfister ist dies das Standartvorgehen bei einem Unfall, bei dem jemand schwer verletzt oder gar getötet wird.
Nach dem frontalen Zusammenstoss mit der Rollerfahrerin sei Müller noch ein Stück weitergefahren, habe dann bei der nächstmöglichen Einmündung angehalten und sei zum Unfallort zurück gelaufen, sagt Roland Pfister, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. Dass jemand nicht sofort anhält, sei nicht aussergewöhnlich: «Im Schock halten die Leute nicht sofort an.» (sas/ant)