Für die Justiz ist der Fall abgeschlossen. Urs Hans Von Aesch (†67) hat im Sommer 2007 die kleine Ylenia (†5) alleine entführt, getötet und in einem Waldstück bei Oberbüren SG verscharrt.
«Die Staatsanwaltschaft hat aktuell keinen Anlass, das Verfahren von Amtes wegen neu aufzurollen», sagt Beatrice Giger, Mediensprecherin der St. Galler Staatsanwaltschaft, auf Anfrage.
Und das obwohl BLICK die offizielle Version der Behörden gestern erheblich ins Wanken brachte: Werner F.* (†66) und Walter B.* (58) könnten etwas mit der Entführung von Ylenia zu tun haben. Mehrere Zeugen und Indizien belasten die beiden Männer massiv.
Mutter möchte, dass die neuen Hinweise abgeklärt werden
«Ich wünsche mir, dass die Polizei dieser Sache nachgeht!», sagt deshalb Ylenias Mami, Charlotte Lenhard (54). BLICK hat sie im Vorfeld der Veröffentlichung über die Ergebnisse der Recherche informiert.
Lenhard gibt zwar an, skeptisch zu sein, was die Aussagekraft von Zeugen im Allgemeinen betreffe. Sie sei ein gebranntes Kind und habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Dennoch sagt Ylenias Mami: «Das sind in meinen Augen Hinweise, die abgeklärt werden müssen!» Dies auch, wenn letztlich nichts Zählbares herausschaue.
Lenhard hat diese Aussagen gemacht, bevor sie wusste, dass die Justiz untätig bleibt. Als klar war, dass weitere Ermittlungen ausbleiben, sagt sie zu BLICK: «Ich will trotzdem Antworten bekommen, unabhängig davon, ob der Fall neu aufgerollt wird.» Sie stehe diesbezüglich mit der Polizei an ihrem Wohnort Appenzell bereits in Kontakt und hoffe auf eine Rückmeldung in den nächsten Tagen.
Schliesslich steht der schlimme Verdacht im Raum, dass neben Urs Hans Von Aesch weitere Männer etwas mit dem Tod ihrer Tochter zu tun haben könnten.
Das Schicksal der kleinen Ylenia (†5) bewegt im Sommer 2007 die ganze Schweiz. Am 31. Juli wird das Mädchen gegen 9.20 Uhr morgens vor dem Hallenbad von Appenzell entführt. Ylenia sollte selbständig eine Shampoo-Flasche abholen, die sie tags zuvor dort vergessen hatte.
Als ihr Entführer gilt Urs Hans Von Aesch (†67), der mittags im Hartmannswald bei Oberbüren SG auf Walter B. schiesst und noch am gleichen Tag Selbstmord begeht. Ein Zusammenhang kann durch Gegenstände von Ylenia in der Umgebung und DNA-Spuren im Kastenwagen Von Aeschs schnell gezogen werden.
Trotzdem bleibt Ylenia während 47 Tagen verschollen, ehe Simon Kuhn (damals 28) ihre Leiche im Hartmannswald entdeckt. Als Todesursache gilt eine Vergiftung mit einem Nitroverdünner. Hinweise auf einen Missbrauch wurden keine gefunden.
Das Schicksal der kleinen Ylenia (†5) bewegt im Sommer 2007 die ganze Schweiz. Am 31. Juli wird das Mädchen gegen 9.20 Uhr morgens vor dem Hallenbad von Appenzell entführt. Ylenia sollte selbständig eine Shampoo-Flasche abholen, die sie tags zuvor dort vergessen hatte.
Als ihr Entführer gilt Urs Hans Von Aesch (†67), der mittags im Hartmannswald bei Oberbüren SG auf Walter B. schiesst und noch am gleichen Tag Selbstmord begeht. Ein Zusammenhang kann durch Gegenstände von Ylenia in der Umgebung und DNA-Spuren im Kastenwagen Von Aeschs schnell gezogen werden.
Trotzdem bleibt Ylenia während 47 Tagen verschollen, ehe Simon Kuhn (damals 28) ihre Leiche im Hartmannswald entdeckt. Als Todesursache gilt eine Vergiftung mit einem Nitroverdünner. Hinweise auf einen Missbrauch wurden keine gefunden.
Mehrere Zeugen belasten zwei Männer
So könnte der inzwischen verstorbene Werner F. mit Ylenias Entführer unter einer Decke gesteckt haben. Eine Zeugin sah ihn am Steuer von Von Aeschs weissem Kastenwagen und fertigte mit BLICK ein Phantombild an, das F. täuschend ähnlich sieht.
Andy R.* (61), einer seiner besten Freunde, belastet den vorbestraften Werner F. zusätzlich: Er und Von Aesch hätten sich gekannt. Und F. sei am Tattag während Stunden spurlos verschwunden, habe kein Alibi.
In derselben Zeit fallen im Hartmannswald bei Oberbüren SG Schüsse. Es ist jener Ort, wo 47 Tage später Ylenias Leiche gefunden wird. Walter B. wird von einem Projektil an der Hüfte getroffen. Er behauptet, den Schützen Von Aesch aber nicht zu kennen.
Doch sein Nachbar Franz T.** (61) widerspricht: «Einmal war ich mit Walter und Von Aesch gar gemeinsam auf Montage!» Der spätere Kidnapper sei immer mal wieder bei Walter B. zu Besuch gewesen.
Justiz schweigt sich aus
Die St. Galler Behörden, welche 2007 die Ermittlungen führten, wollen dazu keine Angaben machen. «Die Staatsanwaltschaft St. Gallen kommentiert grundsätzlich keine Medienberichte», so Sprecherin Giger.
Dies hänge auch damit zusammen, dass bei den Recherchen die offiziellen Ermittlungsakten nicht berücksichtigt worden seien. Doch diese sind zum einen nicht öffentlich zugänglich, zum anderen gehen sie ohnehin von einer Alleintäterschaft Von Aeschs aus.
* Namen der Redaktion bekannt
** Name geändert
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