«Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft», zitierte der Churer Bischof Vitus Huonder kürzlich aus der Bibel und erklärte: «Die beiden Stellen allein genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben.»
Nach diesen schwulenfeindlichen Äusserungen des Bischofs holte Rapper Gimma zum Gegenschlag aus. In einem offenen Brief auf Blick.ch schrieb er unter anderem: «Lieber Herr Huonder, ich weiss ja nicht, ob Sie das Interessiert, aber ich wurde in meinem Leben von gut und gerne einem halben Dutzend Gläubigen und Würdenträgern sexuell genötigt.»
Das flammende Plädoyer gegen Schwulenhass und sexuellen Missbrauch in der Kirche schlug ein wie eine Bombe. Fast 5000 Mal wurde der Artikel auf Facebook geteilt.
Unterstützung erhält Gimma nun auch von Bluesmusiker Philipp Fankhauser. Dieser postete heute Nacht auf Facebook: «Danke Gimma, danke vielmals!»
Und dann berichtet der Musiker von seinen eigenen, haarsträubenden Erfahrungen mit der katholischen Kirche: «Ich war von 1975 (mit 11) bis 1976 im katholischen Collegio Don Bosco in Maroggia bei Lugano und ich könnte einiges erzählen. Der damalige Direktor, ein Priester, wurde eines morgens abgeholt und in das Gefängnis La Stampa in Lugano überführt. Er und viele weitere Priester haben uns alle missbraucht!»
Dann richtet er sich an den Churer Bischof: «Ich danke der Natur: ich bin schwul und das ist sehr gut so! Herr Huonder, bitte folgen sie Gimmas Aufforderung. Fertig Hatz! Uns gibt's und wir bleiben hier! Punkt!» (sas)