Schnäppchen aus dem Internet bergen oft eine unangenehme Überraschung: Sie sind gefälscht und bleiben am Schweizer Zoll hängen. Über 2800-mal war das 2014 der Fall. Eine über die letzten Jahre kontinuierlich hohe Zahl.
Was sind die Folgen für die Besteller? Das Paket wird vom Zoll zurückbehalten, man erhält ein Schreiben vom Zoll. Verzichtet man auf die Ware, ist sie weg - und das Geld erhält man vom Shop meist auch nicht retour. Eine Busse gibts in der Schweiz aber nicht, im Gegensatz zu einigen Nachbarländern.
Verzichtet man nicht freiwillig auf das bestellte Produkt, kann der Originalhersteller informiert werden. Dann droht ein Gerichtsprozess mit zusätzlichen Kosten, eventuell sogar Schadenersatz.
Das Bundesamt für Polizei Fedpol warnt nun mit einer Kampagne vor dieser digitalen Schnäppchen-Falle. Denn Fälschungen gibt es in allen Bereichen. Die am häufigsten gefälschten Artikelkategorien sind Medikamente, Unterhaltung/Software, Uhren, Bekleidung und Accessoires sowie Raucherwaren.
Übrigens: Als Fälschung zählt nicht nur, was eins zu eins inklusive Markenname kopiert wurde, sondern auch Nachahmungen, die vom Ruf des Original-Produktes profitieren wollen. Also etwa das Design einer bekannten Luxusmarke imitieren oder die Produkte gar als «Replica» deklarieren. Weitere Infos dazu gibts bei Stop Piracy.
Und wie erkennt man, ob ein Shop Fälschungen anbietet? Erster Anhaltspunkt ist der Preis: Beträgt er nur ein Bruchteil dessen, was andere Händler verlangen, dann deutet das auf eine Fälschung hin.
Auch Webseiten mit schlechten Übersetzungen ins Englische, ohne Impressum, Kontaktmöglichkeit oder Adresse deuten auf unsichere Herkunft hin. Zudem merkt man schnell, dass sehr viele ähnlich aufgebaute und ähnlich gestaltete Webseiten aus China existieren, die jeweils auch schnell wieder abgeschaltet werden.
Bei Fragen kann man sich auch per Online-Formular bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) melden. Dort findet man auch weitere Informationen zu Fälschungen im Internet.
Eine Bestellung bei dubiosen Quellen ist übrigens auch in anderer Hinsicht riskant. Solche Webseiten verschicken mitunter manchmal gar keine Ware, sondern kassieren das Geld und sind schnell wieder offline. Odersie sind nur auf die Kreditkartendaten scharf.