Hätte sich der Crash zu einer anderen Uhrzeit ereignet, hätte es Tote gegeben. So sind alle Beteiligten allerdings mit einem Schrecken davongekommen.
Am Sonntagmorgen um 6.45 Uhr kracht ein Mercedes mit voller Wucht in ein Gebäude an der Zentralstrasse in Wohlen AG. Dort, wo der teure Sportwagen zum Stehen kommt, werden normalerweise Seitan- und Falafel-Spezialitäten serviert – im Restaurant Vegano.
Dessen Inhaber Turac Aslan (52) war schockiert, als er vom Unfall hörte. «Ich habe mich ganz schlecht gefühlt. Nachdem mich die Polizei angerufen hatte, habe ich befürchtet, dass etwas ganz Schlimmes passiert ist», sagt er zu Blick.
Am Steuer eingenickt
Im Mercedes sass ein Junglenker (19) aus der Region. Am Sportwagen entstand Totalschaden. Der 19-Jährige blieb unverletzt. Wie die Kantonspolizei Aargau schreibt, soll der Autofahrer am Steuer eingeschlafen sein. Seinen Führerausweis ist er los. Er wird sich für den Unfall vor den Justizbehörden verantworten müssen.
Vegano-Chef Aslan erinnert sich noch, wie er zur Unfallstelle kam: «Die Feuerwehr und die Polizei waren da.» Ein grosser Einsatz war im Gange. «Ich habe mich nach dem jungen Fahrer erkundigt. Zum Glück ging es ihm gut.»
Aslan weiss: Das hätte auch weniger glimpflich ausgehen können. Am frühen Sonntagmorgen waren weder Menschen im Restaurant noch Passanten auf dem Trottoir unmittelbar vor dem Geschäft. «Dass niemand da war, war ein grosses Glück!»
Junglenker stand unter Schock
Was sich direkt nach dem Unfall zugetragen hat, weiss Seyfi Mete (55). Er ist Inhaber des Restaurants Kebapistan, das gegenüber vom Vegano liegt. «Ich habe ein lautes Geräusch gehört», sagt er zu Blick. Mete ist zum Fenster geeilt und sieht den verunfallten Mercedes im Restaurant. «Meine Frau und ich sind direkt zum Auto geeilt und haben probiert, den Jungen rauszubringen.» Schnell war klar, dass der Junglenker keine schweren Verletzungen erlitten hat. «Gott sei Dank, ist ihm nichts Schlimmes passiert. Wir haben ihm Wasser angeboten und etwas beruhigt. Dann haben wir die Polizei gerufen.»
Mete erinnert sich, wie der 19-Jährige noch unter Schock stand. Der Verunfallte habe sich nicht erklären können, wie es zum Crash kam. Laut Mete war der Junglenker zuvor auf einer Geburtstagsparty. «Er machte einen nüchternen Eindruck, als ich mit ihm geredet habe.» Auch die Kapo bestätigt, dass keine Hinweise vorliegen, dass der Verunfallte unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand.
Restaurant bleibt vorerst zu
Schwere Schäden erlitt das Gebäude. Das Auto krachte unter anderem in einen tragenden Pfeiler – es galt zunächst Einsturzgefahr. Am Sonntag durfte niemand das Restaurant oder die Mietwohnung im Obergeschoss betreten. «Der Sachschaden ist sehr gross», sagt Inhaber Aslan. Laut Kantonspolizei dürfte der Schaden am Gebäude im sechsstelligen Bereich liegen.
Wie es nun weitergeht, ist unklar. Die Behörden müssen ihre Untersuchungen noch zu Ende bringen. «Es dauert wohl sicher noch drei bis fünf Monate, bis ich wieder aufmachen kann.»
Dies bedrückt den Gastronomen sehr. «Das ist ein schlimmes Gefühl. Ich habe zweieinhalb Jahre hart gearbeitet, um diesen Betrieb aufzubauen.»