«Es ist ein grosses Problem», sagt Fredy Knie junior. Der Mitbesitzer der Schweizer National-Circus AG meint den Vorverkauf für Circus Knie über die Internet-Plattform Viagogo. «Dort werden unsere Tickets meist viel teurer angeboten als über die offiziellen Verkaufskanäle», sagt er.
Zudem bezeichne Viagogo Vorstellungen als «ausverkauft», für die es über die offiziellen Kanäle noch Tickets gibt. Knie: «Das ist geschäftsschädigend.»
Knie wollte schon gegen die Firma vorgehen, doch an ihrem Hauptsitz in Genf sei sie nicht erreichbar (auch SonntagsBlick versuchte es erfolglos). Juristisch könne er wenig ausrichten, denn Viagogo bewege sich in einer Grauzone.
«Tickets verkauft, die es gar nicht gab»
Beim Circus Conelli scheint Viagogo diese Zone bereits hinter sich gelassen zu haben. «Es wurden Tickets verkauft, die es gar nicht gab», sagt Erich Brandenberger, Geschäftsführer der Conny-Land AG beim Circus Conelli. «Viagogo fälscht Tickets», echauffiert er sich. Der Circus Conelli klärt nun ab, inwiefern juristisch gegen Viagogo vorgegangen werden kann.
Viagogo kauft sich bei Google häufig die obersten Anzeigenplätze bei der Ticketsuche.
Ein Test zeigt: Wer mit der Google-Suchmaschine nach «Swiss Indoors Tickets» sucht, sieht als Erstes eine Anzeige von Viagogo. Ein Billett auf der Osttribüne für den Final des Tennisturniers in Basel kostet 258 Franken – allerdings nur bis zum letzten Buchungsschritt, dann werden daraus plötzlich 350.23 Franken. Unter anderem werden eine Buchungsgebühr von 79 Franken und eine Liefergebühr von 14 Franken berechnet.