F/A-18-Absturz in Frankreich
Schweizer Armee soll Weizen pflanzen!

Der Absturz des F/A-18 hat auf dem Feld Spuren hinterlassen: Der Kampfjet hat einen Krater von sechs Metern Tiefe in den Boden gerissen – Rund 13 Tonnen Abfall liegen herum. Die Schweizer Armee repariert nun das Weizenfeld, auf dem Bauer Daniel Verneret vor dem Absturz angebaut hat.
Publiziert: 24.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:56 Uhr
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Wie es zu dem Absturz kommen konnte, wird nun untersucht.
Foto: Keystone
Von Guido Felder

Die Mission ist geheim, das ganze Feld ist ab­gesperrt: Im französischen Glamondans buddelt die Schweizer Armee die Wrack­teile der abgestürzten F/A-18 aus. Zum Marschbefehl des 21-köpfigen Detachements gehört auch: Zerstörten Acker wiederherstellen!

Der Kampfjet hatte auf dem Feld einen Krater von sechs Metern Tiefe in den Boden gerissen und ist teilweise in der Erde begraben. Der Boden ist durch Kerosin kontaminiert. Rund 13 Tonnen Abfall liegen herum.

Bauer Daniel Verneret sagte gestern zu BLICK: «Ich habe auf dem Acker Weizen gepflanzt.» Zurzeit kann er das Feld nicht nutzen, er wird einen Verdienstausfall erleiden. Jürg Nussbaum, Kommunikationschef der Schweizer Luftwaffe, verspricht: «Wir werden das Feld wieder so herrichten, wie es vorher war.» Also muss auch das Getreide wieder in den Boden. Nussbaum: «Ob und, wenn ja, in welcher Höhe wir dem Bauern eine Entschädigung leisten, muss abgeklärt werden.»

Die F/A-18 war am 14. Oktober aus noch unbekannten Gründen abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, erlitt aber Rückenverletzungen. Inzwischen arbeitet er wieder.

An der Unfallstelle sucht das Detachement des Einsatzkommandos Katastrophenhilfe-Bereitschaftsverband selbst noch die kleinsten Teile zusammen. Die Feuerleitanlage wird deaktiviert, der zweite Schleudersitz ausgebaut. Die Soldaten schlafen in einer Truppenunterkunft der Franzosen.

Die Zone ist Sperrgebiet, sie wird von der französischen Gendarmerie bewacht. Laut französischen Medien besteht wegen des Kerosins immer noch Explosionsgefahr.

Claude Dallavalle, Gemeindepräsident von Glamondans, sagt in einem TV-Interview zufrieden: «Hier geht etwas, unser Dorf war selten so bevölkert.» Und er fügt ebenfalls zufrieden an: «Die Rechnung senden wir dann der Schweizer Botschaft.»

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