Einen Lamborghini mit 19 zu fahren? Für viele ein Traum – und es gibt Autovermieter, die ihn ermöglichen. In der Schweiz dürfen Autoverleihe auch an Junglenker Supersportwagen mit über 600 PS vermieten. Es gibt keine gesetzlichen Grundlage, die dies untersagen würde. Hat man den Fahrausweis, darf man fahren. Auch einen Lamborghini.
So fuhr auch der 19-Jährige Lambo-Lenker von Trübbach SG einen gemieteten Supersportwagen mit über 600 PS vergangenen Sonntag. Doch auf der A13 Richtung Sargans brach beim Überholen das Heck des Superboliden aus. 200'000 Franken Schaden (BLICK berichtete)!
BLICK hat zwei Experten gefragt, was sie davon halten, wenn Autoverleihe PS-Monster an Teenies vermieten. Ihre Meinung: Um solche Boliden zu fahren, braucht es viel mehr Erfahrung als lediglich den Fahrausweis zu besitzen.
Neulenker haben generell zu wenig Erfahrung
Marc Bächler, Mediensprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) pflichtet dem bei: «Supersportwagen mit viel Leistung und hohen Geschwindigkeiten sind schwer zu fahren, selbst für erfahrene Autofahrer. Für Neulenker ohne viel Fahrerfahrung ist es umso schwieriger, solche Boliden zu kontrollieren.»
Vermieter sollten zur Rechenschaft gezogen werden
Neben den Experten sind sich auch viele BLICK-Leser einig: Solche PS-Monster können in den Händen von unerfahrenen Fahrern gefährlich sein. «Diese Fahrzeuge sind Waffen in den Händen solcher Bubis», schreibt ein Leser auf Blick.ch.
Und er geht noch weiter: «Wer solchen Bubis solche Fahrzeuge vermietet, sollte Mitverantwortung – und somit auch die Strafen tragen müssen. Denn ich möchte einem solchen Fahrer mit einem solchen Fahrzeug nicht begegnen!»
Laut Bruno Schlegel würde die höhere Altersgrenze Neulenker schützen: «Im Fall von Trübbach SG wird dem Fahrer möglicherweise der Ausweis entzogen. Dies ist auch finanziell ein Fiasko: Denn Junglenker zahlen in der Regel eine hohe Kaution und einen hohen Selbstbehalt wenn sie einen solchen Luxusschlitten mieten.»