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Experten rechnen dieses Jahr mit vielen FSME-Infektionen
«Zecken haben keine Winterpause mehr»

Experten warnen vor einer hohen Anzahl an FSME-Infektionen im Jahr 2024. Grund dafür sei, dass die Zecken aufgrund des milden Winters ganzjährig aktiv sind.
Publiziert: 20.02.2024 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2024 um 10:01 Uhr
Experten erwarten 2024 viele Infektionen mit der durch Zecken übertragenen FSME. (Archivbild)
Foto: PATRICK PLEUL

Experten rechnen in diesem Jahr mit vielen Infektionen mit der von Zecken übertragenen Krankheit FSME. Der Virus löst eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung aus und wird durch Zeckenbisse übertragen. Es gibt eine Impfung dagegen.

Die Zecken seien aufgrund milderer Winter inzwischen ganzjährig aktiv, erklärten die Experten am Dienstag an einer Medienkonferenz der Universität Hohenheim (D). Auch in der Schweiz bleibe die Lage bezüglich der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) angespannt, hiess es in einer Mitteilung zur Medienkonferenz anlässlich des nächste Woche startenden Süddeutschen Zeckenkongresses.

Es habe dieses Jahr bereits erste Infektionen gegeben, berichtete Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim. «Bei einem Vorlauf von vier Wochen bis zur Diagnose muss die Infektion mitten im Winter stattgefunden haben – Zecken haben also keine Winterpause mehr, das FSME-Geschehen verlagert sich nach vorn.»

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«Langfristiger Trend zeigt deutlich nach oben»

Darüber hinaus sei zu beobachten, dass in letzter Zeit alle zwei Jahre eine hohe Anzahl an FSME-Erkrankungen gemeldet werden und nicht, wie in der Vergangenheit, alle drei Jahre. Auch im Jahr 2024 sei dies zu erwarten.

Insgesamt ging die Zahl der FSME-Infektionen in Deutschland – wie auch in der Schweiz – im vergangenen Jahr laut Experten zwar zurück, dieses ist demnach aber lediglich eine Art Ausreisser. Die generelle Entwicklung weise eindeutig in eine andere Richtung. «Diese Zahlen täuschen», erklärte Rainer Oehme, Laborleiter des baden-württembergischen Landesgesundheitsamts, bei der Veranstaltung. «Infektionszahlen unterliegen immer jährlichen Schwankungen, doch der längerfristige Trend zeigt deutlich nach oben», betonte der Experte.

Die Experten warnten am Dienstag zudem vor einer hohen Dunkelziffer. Dabei verwiesen sie auf Ergebnisse eine Untersuchung von Mikrobiologen der Universität der Bundeswehr in München. Diese untersuchten das Blut von Blutspendern mit neuen Verfahren auf Antikörper durch nicht erkannte Ansteckungen. Demnach waren Infektionen in der Region siebenmal häufiger, als bislang angenommen worden war. (SDA)

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