Die wenigsten Migranten bereuen, in die Schweiz gekommen zu sein. Obwohl über ein Drittel angibt, hier schon Diskriminierung erlebt zu haben. Das zeigen erste Ergebnisse einer noch unveröffentlichten grossen Studie, die BLICK exklusiv vorliegen.
Forscher der Universitäten Neuenburg und Genf suchten nach Antworten auf die Frage: Wie geht es den Ausländern in unserem Land? Dazu befragten sie knapp 6000 Migranten aus allen Landesteilen. Die Auswertung ihrer Antworten zeigt unter anderem: Neun von zehn Ausländern sind rückblickend eher bis sehr zufrieden mit ihrer Einwanderung. Am glücklichsten sind die Österreicher: Über die Hälfte der Befragten gab an, total zufrieden zu sein.
Dabei war der Zuzug in die Schweiz für viele auch mit Problemen verbunden. Stolperstein Nummer eins: die Sprache. Aber auch über Heimweh und Einsamkeit klagen viele Migranten. Das Gefühl des Alleinseins war für zehn Prozent der Befragten ein sehr grosses Thema. Jeder Zehnte sagt zudem, dass er seine Heimat nach der Ankunft in der Schweiz sehr stark vermisst habe. Besonders gross ist das Heimweh bei den Portugiesen; weit weniger Tränen dürften gemäss der Studie die Franzosen, Deutschen und Österreicher beim Gedanken an ihr Herkunftsland vergossen haben.
Unterschiedliche Motive und Interessen
Die Franzosen sind es auch, die sich am stärksten mit der Schweiz verbunden fühlen – sogar stärker als mit ihrer Heimat! Die geringste Verbundenheit mit ihrem neuen Zuhause verspüren die Portugiesen, gefolgt von den Österreichern und Spaniern. Die Einwanderer aus südeuropäischen Staaten interessieren sich zudem am wenigsten für die Schweizer Politik.
«Das Gefühl der Verbundenheit hängt stark von der Vorstellung ab, die ein Einwanderer von Migration hat», erklärt Philippe Wanner (53), Projektleiter der Migrationsstudie, die Unterschiede. Werde die Migration als Chance betrachtet, zum Beispiel in Form einer beruflichen Herausforderung, sei die Verbundenheit grösser.
Franzosen würden zudem oft aus Unzufriedenheit mit der Situation im Herkunftsland in die Schweiz kommen, was ihre geringe Verbundenheit mit der Heimat erklärt. «Bei den Portugiesen hingegen spiegelt sich das Konzept der ‹Migration aus Notwendigkeit›. Sie migrieren, um den Lebensstandard zu erhöhen.» Migrations-Forscher Wanner betont: «Der Grad der Verbundenheit mit der Schweiz sagt überhaupt nichts aus über die Integration der Migranten!»
Deutsche fühlen sich wegen Nationalität diskriminiert
Die Forscher haben die Ausländer zudem zu ihren Erfahrungen mit Diskriminierung im Alltag befragt. 35 Prozent der befragten Migranten geben an, in den vergangenen zwei Jahren schon einmal Diskriminierung erlebt zu haben. Jeder fünfte sah sich mindestens in einem Fall als Opfer von Rassismus, wobei die Zahl bei Migranten aus Westafrika mit 75 Prozent markant über dem Durchschnitt liegt.
Von Diskriminierung aufgrund der Nationalität fühlen sich besonders Deutsche betroffen. Jeder neunte deutsche Einwanderer sagt, schon einmal benachteiligt worden zu sein, bloss weil er aus Deutschland stammt. Über religiöse Diskriminierung indes hat in der Studie kaum ein Migrant geklagt.
Die Umfrage unter Migranten ist Teil des Nationalfonds-Projekts «NCCR on the Move», das die Migration in der Schweiz untersucht und an dem diverse Universitäten der Schweiz beteiligt sind. An der Umfrage nahmen knapp 6000 zufällig ausgewählte Ausländer aus elf Nationen bzw. Nationengruppen teil. Weil der Fokus der Untersuchung explizit nicht auf die Situation (ehemaliger) Asylbewerber gelegt wurde, sind beispielsweise Personen aus Ex-Jugoslawien oder dem Nahen Osten nicht in der Umfrage vertreten. Die vollständige Studie wird 2018 veröffentlicht.
Die Umfrage unter Migranten ist Teil des Nationalfonds-Projekts «NCCR on the Move», das die Migration in der Schweiz untersucht und an dem diverse Universitäten der Schweiz beteiligt sind. An der Umfrage nahmen knapp 6000 zufällig ausgewählte Ausländer aus elf Nationen bzw. Nationengruppen teil. Weil der Fokus der Untersuchung explizit nicht auf die Situation (ehemaliger) Asylbewerber gelegt wurde, sind beispielsweise Personen aus Ex-Jugoslawien oder dem Nahen Osten nicht in der Umfrage vertreten. Die vollständige Studie wird 2018 veröffentlicht.
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