Donald Trump (74) oder Joe Biden (77)? In gut zwei Wochen wird in Amerika abgerechnet. Die Präsidentschaftswahl in den USA bewegt weltweit – auch in der Schweiz. Das führende Meinungsforschungsinstitut Gallup hat exklusiv für BLICK vom 8. bis zum 15. Oktober 1000 Schweizer aus allen Landesteilen zu Trumps Präsidentschaft befragt. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen: Herr und Frau Schweizer fällen nach vier Jahren ein vernichtendes Urteil über den US-Präsidenten.
Drei von vier Befragten haben ein schlechtes Bild von Trump, 59 Prozent davon gar eine «sehr negative» Meinung. Zum Vergleich: Im Sympathie-Ranking der mächtigsten Staatsoberhäupter schneidet nur der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) schlechter ab. Trump ist in der Schweiz demnach unbeliebter als der russische Autokrat Wladimir Putin (68), der iranische Präsident Hassan Rohani (71) oder der chinesische Staatschef Xi Jinping (67).
Auch das Ansehen der USA leidet
Doch Trump ist nicht nur unpopulär, er hat in den Augen der Schweizer auch dem Ansehen seines Landes geschadet: 76 Prozent der Befragten sehen wegen ihm einen weltweiten Imageschaden für die USA. «Das zeigt einen grossen Kulturkonflikt zwischen der Schweizer Wahrnehmung und jener der Amerikaner auf», sagt Christoph Glauser vom Berner Institut für Angewandte Argumentenforschung (IFAA). In den USA hat Trump eine treue Anhängerschaft von geschätzten 35 Prozent. Hinzu kommen Konservative und Moderate, die ihm aufgrund seiner Politik die Stange halten.
Der Politologe erklärt sich die Meinungsdiskrepanz zwischen Schweizern und Amerikanern mit dem Informationsgehalt: «Hierzulande lesen wir eher kritische Berichte über Trump, in Amerika ist das aber ganz anders. Dort haben viele Menschen neben dem konservativen Sender Fox News und den sozialen Medien keine alternativen Informationen.»
Soziales und Umwelt besonders negativ
Wie gross der Imageschaden für die USA in der Schweiz bereits ist, zeigt die Gallup-Umfrage ebenfalls auf. Amerika punktet hierzulande nur noch bei Innovation und wirtschaftlichen Leistungen. Sehr negativ werden Soziales, Umweltschutz und Einwanderungspolitik wahrgenommen. «Vertrauen hat man rasch verspielt – es wieder aufzubauen, ist viel schwieriger», so Politologe Glauser.
Bemerkenswert ist das Ergebnis bei der Frage, ob man die USA mit «Wahrheit und Anstand» verbinde: Nur gerade 15 Prozent der Befragten haben dies bejaht. Laut Glauser hat es mit der politischen Debattenkultur in der Schweiz zu tun. «Wir müssen hier immer Kompromisse finden, auch mit Minderheiten oder Andersdenkenden respektvoll und diplomatisch umgehen», erklärt er. Trumps Hau-drauf-Politik sei den Schweizern deswegen unangenehm und oft auch peinlich.
Schweizer würden Biden wählen
Wenig überraschend hat man hierzulande einen klaren Favoriten: Joe Biden. 63 Prozent der Befragten würden dem Demokraten ihre Stimme geben, 13 Prozent Trump, und 24 Prozent machten keine Angaben. Auch in den USA hat Biden derzeit gute Umfragewerte, die Schweizer trauen der Sache aber noch nicht: Nur gerade 44 Prozent der Befragten glauben wirklich an eine Wachablösung im Weissen Haus.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
