Exklusiv: Das «XY»-Drehbuch verrät neue Details zur Tat
Diese Bernerin spielt das Opfer Carla Schauer

Es wird eine schwierige Rolle werden für Rebekka Burckhardt (46). BLICK weiss: Die Bernerin spielt im deutschen «XY»-Fahndungsfilm zum Vierfach-Mord von Rupperswil AG die Hauptrolle von Opfer Carla Schauer (†48).
Publiziert: 14.04.2016 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:26 Uhr
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Schauspielerin Rebekka Burckhardt spielt die Hauptrolle.
Foto: zvg
Ralph Donghi

Sie ist ebenfalls blond. Fast gleich alt. Und sie wird im «Aktenzeichen XY»-Film zum Vierfachmord von Rupperswil AG das Opfer Carla Schauer († 48) spielen. Der Name der Schauspielerin: Rebekka Burckhardt (46). «Ich möchte nichts dazu sagen», so die Bernerin zu BLICK. Burckhardt  ist keine Unbekannte. Sie spielte schon in Filmen wie «Der Verdingbub» und in der SRF-Serie «Der Bestatter» mit.

BLICK kennt nicht nur die Hauptdarstellerin, sondern auch zentrale Teile des Drehbuchs. Es wird ab heute in München (D) verfilmt. Im «XY»-Beitrag vom 8. Juni werden vor allem Szenen zum Tatmorgen des 21. Dezembers zu sehen sein. Damals wurden Carla Schauer, ihre Söhne Davin († 13) und Dion († 19) sowie dessen Freundin Simona Fäs († 21) geknebelt, gefesselt, erstochen und angezündet in ihrem Haus vorgefunden.

Brisant: Das «XY»-Drehbuch verrät neue Details. Etwa, dass an jenem Morgen um 8.30 Uhr ein Nachbar auf seinem Vorplatz eine Zigarette raucht und sieht, wie die Rollläden bei den Schauers runtergehen. Auch, dass der jüngere Sohn Davin da wohl noch schläft. Und auch sein Bruder Dion mit der Freundin länger im Bett liegt.

Eine weitere Szene: Carla Schauer soll um 9.22 Uhr im Wohnzimmer am Laptop die Kontostände ihrer Banken abfragen. Die Täterschaft könnte da neben ihr stehen – sie soll im Film aber nie zu sehen sein.

Offen bleibt, ob da schon jemand tot ist. Sicher ist: Carla Schauer wird von einer Freundin angerufen. Als sie nicht ­abnimmt, kommt die Freundin zum Haus. Schauer öffnet die Tür nur einen Spalt weit und sagt, es sei alles in Ordnung. Schauer gibt der Freundin ihr Hündchen zum Gassigehen. Dann hebt sie bei zwei Banken Geld ab und fährt zurück nach Hause.

Auch die Eltern von Carla Schauer werden nachgespielt. Sie kommen mit Weihnachtsgeschenken zum Haus. In dem Moment entdeckt eine Nachbarin, wie Rauch aus einem Fenster quillt. Die drei gehen hinein und rufen nach Carla. Keine Antwort. Als der Vater in den oberen Stock will, schlägt ihm dicker Rauch entgegen. Er weicht zurück. Die Feuerwehr rückt an, stürmt die Treppe hoch bis ins brennende Gästezimmer.

Nachdem das Feuer gelöscht ist, sitzt Carla Schauer auf ­einem Stuhl. Gefesselt. Den Kopf gesenkt. Die Zuschauer sollen nur fühlen, dass auch die drei anderen Opfer im Raum sind. Man sieht Altpapier und Decken, die wohl über die Toten gelegt wurden, bevor sie angezündet wurden. «Ob all diese Szenen im Mordhaus auch in der Realität so passiert sind oder so vorgefunden wurden, wissen wir nicht», so «XY»-Redaktionsleiterin Ina-Maria Reize-Wildemann (50). «Unser Redakteur hat sie so aufgrund ­seiner Recherchen und Vorstellungen den Schweizer Ermittlern als denkbare Versionen vorgelegt. Diese haben das Drehbuch so abgesegnet.»

Sandra Zuber von der ­Aargauer Staatsanwaltschaft sagt dazu: «Die Strafverfolgungsbehörden achten darauf, dass nicht weniger und auch nicht mehr Informationen in die Sendung einfliessen, als dies für die Aufklärung des ­Deliktes notwendig ist.»

Und: «Wir gehen davon aus, dass in der Sendung darauf hingewiesen wird, falls einzelne Szenen von den tatsächlich vorgefundenen Verhältnissen abweichen würden.»

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