Exit-Mitgründer Rolf Sigg ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Der Pfarrer und Psychologe hatte sich seit den 1980er Jahren für selbstbestimmtes Sterben eingesetzt und die Sterbehilfe-Organisation Exit mitgegründet.
Als Sterbehilfe-Pionier habe Sigg dem selbstbestimmten Sterben in der Schweiz Mitte der Achtzigerjahre zum Durchbruch verholfen, heisst es in einer Todesanzeige von Exit vom Freitag im «Tages-Anzeiger». Gemäss einer Todesanzeige in der «Neuen Zürcher Zeitung» verstarb Sigg bereits Mitte September, am 30. Oktober wurde in Zürich im Familien- und Freundeskreis Abschied genommen.
Pfarramt verloren, Verhaftungen
Sigg hatte als Geschäftsführer von Exit massgeblich dazu beigetragen, die Sterbehilfe-Organisation landesweit bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen. Rund 500 Menschen erlöste er in dieser Zeit von ihren Leiden.
Wegen seines Engagements sah er sich immer wieder Widerständen ausgesetzt: 1986 verlor Sigg sein Pfarramt in Grenchen SO. Die Presse nannte ihn jahrelang den «Todesengel». In Deutschland wurde er gar mehrmals verhaftet. 2012 gewann Sigg den Schweizer Prix-Courage-Publikumspreis. (SDA)