Ex-Tänzerin von DJ Bobo
Fiese Tanzlehrerin zieht Opfern das letzte Hemd aus

Dancing Queen Suel F. (41) posiert sexy vor der Kamera. Ihre Gläubiger aber müssen in die Röhre gucken.
Publiziert: 23.12.2011 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:40 Uhr
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Jasmin Gehrig, Verkäuferin, Aristau AG «Ich fühle mich doppelt verarscht.»
Foto: Fotos: Siggi Bucher, Toini Lindroos, ZVG
Von Viktor Dammann und Laila Schläfli

Die gebürtige Südamerikanerin weiss sich gut zu verkaufen. Sie sei charismatisch und sehr selbstbewusst, schreibt die «NZZ» über die einstige Tänzerin von DJ Bobo. 2003 lässt sich Suel F.* bei den Mister-Schweiz-Wahlen als Sängerin feiern. 2008 schafft sie es in die Jury eines Jugend-Ideenwettbewerbes der Stadt Zürich. Doch Suel F. hat auch eine weniger glamouröse Seite. Gegen sie läuft eine Strafuntersuchung.

Anfang Jahr lässt sie Tanzschülerinnen ihres Zürcher American Dance Centers sitzen. «Ich zahlte ihr 6500 Franken, mein ganzes Erspartes», klagt Jasmin Gehrig (23). «Nachdem Suel schwanger geworden war, fielen Stunden aus. Oder der Unterricht wurde von nicht ausgebildeten Tanzlehrern gegeben.»

Zudem hatte Suel F. ihre Tanzschülerin auch für ihre Kinderkrippe als Betreuerin angestellt. Dabei verfügte sie weder über eine Bewilligung noch das Personal. Schliesslich wurde die Krippe zwangsgeräumt!

«Ich fühle mich doppelt verarscht», sagt Jasmin Gehrig. Die ausstehenden zwei Monatslöhne (3600 Franken) hat sie vor Arbeitsgericht erstritten.

«Frau F. log uns vor, dass die Krippe von der Pro Juventute gesponsert wird», sagt Philippe Welti, der seinen Sohn (9 Monate) angemeldet hatte. Er hat eine Betreibung der Krippengebühr von 900 Franken und eine Strafanzeige eingeleitet.

Zwischen 2009 und Mitte November dieses Jahres häuften sich bei Suel F. Verlustscheine im Betrag von 147 000 Franken.

Eines der Opfer ist der Zuger Filmemacher Michael Werder (31). «Nach einem kleinen Auftrag, den sie bezahlt hatte, wollte sie einen weiteren Clip. Damals war sie noch Sängerin. Es blieb beim Rohschnitt, die vereinbarten 4000 Franken blieb sie schuldig. Den unfertigen Clip stellte sie dann frech auf Youtube.» Elmi Morina (51) wartet auf 3800 Franken. Er hatte Plakate und Flyers für Suels Tanzschule gedruckt.

Auch Fredy Horne (60) vom Zürcher Al Car Limousinenservice wurde geprellt: «Es ist eine Schweinerei. In meinem Car fuhr ich die Tanzgruppe dreimal nach Italien. 3000 Franken sind noch offen.»

Suel F., die bereits wegen Betrugs im Gefängnis sass, muss erneut mit Konsequenzen rechnen. «Ich kann bestätigen, dass eine Strafuntersuchung geführt wird», sagt der Zürcher Staatsanwalt Urs Lechner. «Es handelt sich um mehrere Geschädigte.»

Suels Anwalt zu BLICK: «Vieles konnte entkräftet werden. Meiner Mandantin sind sicher Fehler passiert, für die sie auch geradestehen will. Doch sie hat nie aus bösem Willen gehandelt.»

* Name der Redaktion bekannt

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