Ex-Mitarbeiterin berichtet von 13 toten Pferden in Hefenhofen TG
Neue Schock-Fotos vom Skandalhof!

Pferdezüchter Ulrich K. ist wegen mehrfacher Tierquälerei vorbestraft. Mit Beschwerden und Prozessen gelang es ihm, ein Tierhalteverbot bis heute zu umgehen. Jetzt hat ihn eine ehemalige Mitarbeiterin angezeigt.
Publiziert: 02.08.2017 um 23:49 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2018 um 22:35 Uhr
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Wegen mehrfacher Tierquälerei vorbestraft: Ulrich K.* aus Hefenhofen TG hat eine neue Anzeige am Hals.
Marco Latzer

Die Bilder gehen durch Mark und Bein: Eine Vertraute von Pferdezüchter Ulrich K.* (49) dokumentiert während eines halben Jahres die Zustände auf dem Skandal-Bauernhof in Hefenhofen TG. Jahrelang ging die Frau beim Pferdezüchter ein und aus, aber in den letzten Monaten fotografierte sie inkognito etliche tote und abgemagerte Pferde.

Einige sind definitiv tot, bei anderen Pferden ist unklar, ob sie noch leben oder im Sterben liegen. Einige der Tiere auf den 142 Aufnahmen sind wandelnde Knochengerüste. Die Fotos der ehemaligen Mitarbeiterin offenbaren die brutale Tierhaltung in ihrem ganzen Ausmass. Die Pferde bekommen oft schimmliges Brot vorgesetzt und leben unter erbärmlichsten Umständen. Die Geheimaufnahmen zeigen Pferde, die in ihrem eigenen Kot stehen. Andere sind verwundet oder haben schwere Hufverletzungen.

Am letzten Montag übergibt die ex-Mitarbeiterin ihre Dokumentation der Kantonspolizei Thurgau und reicht Strafanzeige wegen mehrfacher Tierquälerei gegen Ulrich K. ein. Die Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage von BLICK den Eingang ­einer Anzeige. Darin wirft die Frau dem Bauern vor: «In den letzten Monaten starben mindestens 13 Pferde, die er tagelang tot in der Herde liess.»

Ulrich K. schweigt zu den Vorwürfen. Mehrere Kontaktversuche bleiben erfolglos. Ein junger Angestellter auf dem Hof: «Er ist da, hat aber keine Zeit, mit Ihnen zu sprechen!» In der Vergangenheit war das anders: Gegenüber dem BLICK-Reporter inszenierte er sich noch vor wenigen Monaten als Opfer der Behörden, bestritt sämtliche Vorwürfe gegen seine Person vehement.

Dabei ist K. alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. SonntagsBlick betitelte ihn schon 2008 als den brutalsten Tierquäler der Schweiz. Damals hatte er eine Stute beim Beschlagen zu Tode gequält. Auch eine tote, abgemagerte Kuh wurde gefunden. 2011 erfolgte wieder eine Verurteilung wegen mehrfacher Tierquälerei. In diesem Verfahren wurde auch bekannt, dass er den Kantonstierarzt mit einer Plastikpistole ­bedroht hatte.

Damit aber nicht genug: 2014 muss er eine Stute im Beisein der Polizei erschiessen, und vergangenes Jahr berichtete ein Tierarzt im Sender «TVO» über weitere Quäl-Vorwürfe. Nun die Schock-Fotos.

Trotz der neuen Anzeige züchtet Ulrich K. weiter. BLICK sichtet aus der Distanz mehrere Pferde und Kühe. Das Thurgauer Veterinäramt scheint noch nicht eingeschritten zu sein. Auf Anfrage heisst es dort lediglich, man habe eine entsprechende Meldung erhalten. Brisant: Bereits im Oktober 2014 hat dasselbe Amt den Bauern mit einem Tierhalteverbot belegt. Wegen einem Behördenfehler ist dieses bis heute nicht in Kraft.

* Name der Redaktion bekannt

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