Ex-Chef Samir Y. muss vors Mietgericht
Neuer Zoff ums Chilli’s

Ex-Chilli’s-Chef Samir Y. und Cabaret-Besitzer P. X. beschuldigen sich gegenseitig. P. X. soll Raten nicht bezahlt haben und gegen Samir Y. laufen mehrere Strafanzeigen, die P. X. erstattet hat.
Publiziert: 11.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 23:49 Uhr
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Gegen Samir Y. laufen mehrere Strafanzeigen.
Foto: RDB
Von Gabriela Battaglia

Das Zürcher Rotlichtlokal Chilli’s sorgt weiter für Schlagzeilen. Heute kommt es zum Showdown vor dem Mietgericht.

Offiziell geht es um eine «Mietzinshinterlegung». Aber dahinter steckt ein erbitterter Kampf um den berüchtigten Club. Ex-Chilli’s-Chef Samir Y.* (44) hat mehrere Anzeigen am Hals. Erstattet hat sie Cabaret-Besitzer P. X.* (48).

Samir Y. sass nach der Grossrazzia im Chilli’s vom November 2013 zwei Monate in Untersuchungshaft. Auch 13 seiner Mitarbeiter wurden verhaftet. Vorwurf: Kreditkartenbetrug und Bestechung. Auch fünf Sittenpolizisten kamen in Haft (BLICK berichtete).

Nach seiner Entlassung im Januar 2014 vermietete Samir Y. das Chilli’s und zwei gegenüberliegende Wohnungen an P. X. und dessen Treuhandfirma. Ende März 2014 eröffnete P. X. das Chilli’s neu. Ende Juni war schon wieder Schluss.

P. X. wirft dem Ex-Chilli’s-Chef vor, am 20. Juni 2014 die Schlösser widerrechtlich umprogrammiert zu haben. «Ich und mein Personal kamen nicht mehr rein.» Samir Y. habe das Mietzinsdepot von 54 000 Franken auch nie auf ein Sperrkonto eingezahlt.

«Aus dem Lokal wurde Mobiliar und Inventar entwendet. Auch die Betriebszeiten hielt man nicht ein», sagt Samir Y.

Den Mietvertrag unterzeichneten der damalige VR-Präsident der Treuhandfirma und P. X. selber. Ersterer kündigte den Mietvertrag. «Samir Y. hat ihn so lange unter Druck gesetzt, bis er die Kündigung unterschrieb», sagt P. X. Samir Y. wolle die Kontrolle über das Lokal zurückgewinnen. Die Kündigung sei aber ungültig, weil er, P. X., sie nicht unterschrieben habe. P. X. hinterlegte die Miete für Juli und August 2014 beim Bezirksgericht Zürich. Samir Y. streitet alle Vorwürfe ab.

Beide beschuldigen sich gegenseitig: P. X. habe die Ratenzahlungen für das Chilli’s-Mobiliar in Höhe von 650 000 Franken nicht bezahlt, sagt Samir Y. «Es gibt gar keinen Kaufvertrag», kontert P. X.

Gegen Samir Y. laufen weiter Strafanzeigen wegen Steuerhinterziehung und unbezahlten Sozialleistungen.

* Namen der Redaktion bekannt

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