Der Bund hat ein Herz für Fische. Ihren neusten Bericht widmet die Eidgenössische Ethik-Kommission ganz den Wirbeltieren. Und kommt zum Schluss: Auch sie können Schmerz empfinden.
Zwar seien keine wissenschaftlichen Beweise gefunden worden, schreibt die Kommission. «Die Indizien machen es aber schwierig, zumindest bestimmten Fischarten das Schmerzempfinden abzusprechen.»
Aus Sicht der Kommission muss diese Erkenntnis Folgen für den Umgang mit Fischen haben: Fische müssten beispielsweise möglichst schmerz- und stressfrei getötet werden. Angeln solle überall nur noch mit Sachkundenachweis – ähnlich wie der obligatorische Kurs für Hundehalter – möglich sein.
Umstrittene Tierversuche an Fischen
Weiter fordert die Kommission mehr Forschungsanstrengungen über die angemessene Haltung von Fischen. «Im Vergleich zu anderen Wirbeltieren und Nutztieren wissen wir über Fische wenig.» Zudem dürften nicht ungeprüft zusätzliche Tierversuche an Fischen gemacht werden, um die umstrittenen Experimente mit Mäusen, Ratten und anderen «höher entwickelten» Tieren zu ersetzen.
Die Ethikkommission – mit ganzem Namen «Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich» – ist eine vom Bundesrat eingesetzte, unabhängige Expertenkommission. Sie berät die Behörden aus ethischer Sicht in Fragen der ausserhumanen Bio- und Gentechnologie. (SDA/lha)