Die Homosexualität spaltet die Christen. Was der Churer Bischof Vitus Huonder von gleichgeschlechtlicher Liebe hält, ist bekannt. Für ihn ist Homosexualität eine «Gräueltat» (Blick.ch berichtete).
Zwei Zitate aus dem Buch Levitikus würden genügen, «um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben», sagte Huonder letzte Woche an einem Vortrag über die Ehe.
Dafür kriegt er jetzt die Quittung. Mehrere Kirchenverbände wenden sich vom Bischof ab. «Nein, Herr Bischof, zwei Bibelzitate genügen in keiner Art und Weise, um der Homosexualität bzw. der komplexen Wirklichkeit menschlicher Sexualität aus Sicht des Glaubens auch nur annähernd gerecht zu werden», heisst es in einer Mitteilung der Allianz «Es reicht!».
Stein des Anstosses sind folgende Passagen, die Huonder zum besten gab: «Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.»
Es sei unerträglich, dass Huonder Homosexualität im gleichen Atemzug mit Gräueltaten und Todesstrafe nenne. Besonders vor dem Hintergrund, dass in mehreren Ländern noch heute Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung um ihr Leben fürchten müssten.
Damit geht er für die Allianz, der unter anderem der Schweizerische Katholische Frauenbund angehört, deutlich zu weit: «Wir weisen eine Sichtweise, die Homosexualität als krankes, zu bestrafendes Tun verunglimpft, in aller Schärfe zurück. Und wir wollen alle lesbischen und schwulen Menschen in und ausserhalb der Kirche wissen lassen, dass wir, gerade als Christinnen und Christen, entschieden anders denken!» (mad)