Noch ist es angenehm herbstlich draussen. «Es herrscht typisches Novemberwetter mit Temperaturen, die zur Jahreszeit passen», sagt Roger Perret von Meteo News zu Blick. Doch das könnte sich schon bald ändern – und zwar dank des arktischen Polarwirbels. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Höhentief, das sich jeweils im Winterhalbjahr über dem Nord- und Südpol bildet. Und zurzeit ist er gespalten. «Der Polarwirbel ist dieses Jahr schlecht ausgebildet», sagt der Meteorologe.
Die USA und Sibirien versinken deswegen gerade im Schnee. Dadurch bricht eisige Luft aus – mit frostigen Folgen, die in den nächsten Wochen auch hierzulande spürbar sein können. «Wenn der Polarwirbel die Luft nach Norden schiebt, könnte die Kaltluft bis zu uns dringen», sagt Perret. Vorbei mit dem milden Herbst, dann heisst es zittern.
Der Wirbel werde laut dem Meteorologen in der kommenden Woche im Osten durch ein kräftiges Russland-Hoch flankiert, das in der übernächsten Woche auf der Südseite in der Folge kalte Luft bis nach Mitteleuropa schieben könnte. «Dann kann es richtig kalt werden», sagt der Experte. Das bedeutet: Minusgrade!
Der Polarwirbel könnte aber auch für milde Wintertage sorgen
Laut Perret seien aber allerhöchstens Temperaturen um die null Grad zu erwarten. Dass es viel schneit und stürmt, sei infolge recht trockener Kaltluft nicht zu erwarten. «Von grossen Schneemengen wie in Amerika sind wir weit entfernt.» Wenn es schneit, würden lediglich ein paar zarte Flocken vom Himmel fallen.
Bis zum zweiten Advent sei im Flachland sowieso noch kein Schnee zu erwarten. Was danach passiere, hänge vom Sibirien-Hoch ab. Kurios: Durch den gestörten Polarwirbel könnte es sogar noch mal richtig schön werden. «Wenn das Sibirien-Hoch im Osten bleibt und aus dem atlantischen Tief milde Luftströme in die Schweiz kommen, wird es wieder wärmer», erklärt Perret.
Tropische Wärme ist zwar ausgeschlossen. Aber es könnten milde Wintertage auf uns zukommen – oder es wird eben doch bitterkalt.