Es geht um Millionen
Bund erhebt Anklage gegen Pleite-Reeder

Das Debakel um die Hochseeflotte der Schweiz wird zum Gerichtsfall. Ein Reeder hat den Bund betrogen, um eine höhere Bürgschaft für seine Schiffe zu bekommen. Jetzt wurde er angeklagt.
Publiziert: 16.12.2019 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2019 um 11:32 Uhr

In der Affäre um Bundesbürgschaften für die Schweizer Hochseeflotte muss sich Pleite-Reeder Hansjürg Grunder (66) vor Gericht verantworten. Die Berner Justiz hat Anklage gegen ihn erhoben.

Grunder wird Betrug zum Nachteil des Bundes, Urkundenfälschung und ungetreue Geschäftsbesorgung. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe, wie die kantonale Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftsdelikten mitteilte.

Strafanzeige eingereicht hatte der Bund. Die Berner Justiz ging darauf dem Verdacht nach, wonach bei der Einreichung von Bürgschaftsgesuchen für die Finanzierung von Hochseeschiffen überhöhte Bau- und Erwerbspreise geltend gemacht wurden. Auf diese Weise sollen die Täter widerrechtlich in den Genuss von Bürgschaften des Bundes gekommen sein.

Reeder vorübergehend festgenommen

Die Untersuchung richtete sich insbesondere gegen Grunder, der die Gesuche eingereicht hatte. Er wurde vorübergehend festgenommen. Laut Berner Justiz hat sich der Verdacht mittlerweile in fünf Fällen erhärtet.

Dabei seien zu hohe Bau- und Erwerbspreise vorgetäuscht worden. Die gestützt darauf gewährten Bürgschaften belaufen sich laut Berner Justiz auf insgesamt rund 130 Millionen Franken. (SDA)

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