Dutzende kamen, um dem beliebten Musiker für immer Adieu zu sagen. Laut Angehörigen war er «voller Zukunftspläne». Die Trauernden spendeten sich in dieser schweren Stunde gegenseitig Trost.
Und: Man gedachte in den letzten Tagen auch des Serben Nikola I.* († 38), der am Steuer gesessen hatte. Obwohl er in der verhängnisvollen Nacht 1,3 Promille Alkohol im Blut hatte, sechs Freunde ins Auto einsteigen liess und laut Experten zu schnell fuhr: Er soll in Frieden ruhen.
Dass er ins Gebet aufgenommen wurde, zeigte eine grosse Todesanzeige in der «Neuen Fricktaler Zeitung». Darin wurde nebst den anderen Opfern auch der Name von Nikola I. aufgelistet. Ausser Freunden und Bekannten zeigten sich auch Vereine, Bars, Beizen, Gäste, Gewerbler und ein Taxiunternehmen im Inserat solidarisch.
Zurück bleibt für die Trauernden die Frage: Warum sagte niemand: «Halt, wir nehmen ein Taxi»? Der forensische Psychiater Josef Sachs (66) aus Brugg AG: «Es könnte eine Euphorie in der Gruppe entstanden sein.» Im Auto hätten Einzelne dann vielleicht schon Angst gehabt, «aber niemand übernahm die Verantwortung – sie teilten sie und sahen wegen des Alkohols wohl die Gefahr nicht mehr».
Offen ist, ob die traumatisierten Mitfahrerinnen (24 und 34) ebenfalls Adieu sagen konnten. Nikola I. wird in seiner Heimat beerdigt, die anderen Unfallopfer heute und morgen in Rheinfelden. Marc R. wäre nächsten Mittwoch 32 Jahre alt geworden.