Erster ohne Todesopfer
Der dritte Absturz einer F/A-18

34 F/A-18 hat die Schweizer Luftwaffe ab 1997 in Dienst gestellt. Seither sind bereits drei Flugzeuge dieses Typs abgestürzt.
Publiziert: 14.10.2015 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:42 Uhr

Das heutige Unglück in Frankreich ist nicht der erste tragische Zwischenfall mit einer F/A-18 der Schweizer Luftwaffe. Bereits drei Kampfjets dieses Typs sind abgestürzt.

Vor ziemlich genau zwei Jahren, am 23. Oktober 2013, zerschellte eine F/A-18D, ein Zweisitzer, bei Alpnach OW am Felsriegel Lopper. Der Pilot, Stefan «Stiwi» Jäger (†38) und sein Passagier, der deutsche Fliegerarzt Volker Lang (†54), kamen beim Crash ums Leben.

Absturzursache war ein Pilotenfehler. «Der Pilot machte unter zunehmendem Druck eine Fehleinschätzung», so der Schlussbericht des militärischen Untersuchungsrichters.

Jäger habe den Raum für ein Wendemanöver zu grosszügig eingeschätzt, mit der Einleitung der Umkehrkurve zu lange zugewartet und das eingeleitete Manöver nicht mit letzter Konsequenz ausgeführt.

Räumliche Desorientierung

Einen weiteren Zweisitzer vom Typ F/A-18D hat die Luftwaffe am 7. April 1998 bei einem Absturz bei Crans-sur-Sierre (VS) verloren.Auch damals kamen beide Besatzungsmitglieder ums Leben.

Bei der anschliessenden Unfalluntersuchung wurden keine technischen Mängel festgestellt. Der Bericht nannte vielmehr eine räumliche Desorientierung des Piloten als wahrscheinliche Absturzursache.

Drei F/A-18 abgestürzt

Die Luftwaffe hatte ab 1997 insgesamt 34 F/A-18 des Herstellers McDonnell Douglas (heute Boeing) eingeführt, 26 Einsitzer und 8 Zweisitzer.

Nach dem jüngsten Unglück verfügt sie nun nur noch über 31 Kampfjets dieser Bauart.

Immer wieder Unglücke

Und auch ältere Kampfflugzeuge der Schweizer Luftwaffe waren immer wieder in schwere Unfälle verwickelt.

So gingen von den seit 1978 eingesetzten 110 F-5-Tiger-Kampfjets zwischen 1981 und 1996 deren neun durch Abstürze verloren. Ein Pilot starb bei den Unfällen.

Und Von den 61 Mirage-III-Abfangjägern, die von 1966 bis 2003 im Einsatz standen, erlitten zehn bei Unfällen Totalschaden. Vier Personen starben, darunter eine Frau, die im Simmental BE von abstürzenden Trümmerteilen getroffen wurde.

Hunter und Venom am anfälligsten

Noch schlechter sieht die Unfallbilanz der Hunter-Kampfflugzeuge aus, die von 1958 bis 1994 im Schweizer Luftraum kreisten. 160 Maschinen dieses Typ wurden beschafft, deren 28 gingen bei Unfällen verloren. 15 Piloten erlitten den Tod.

Gar 49 Abstürze mit 35 Toten wurden in der Venom-Flotte verzeichnet. Zwischen 1953 und 1983 standen insgesamt 250 Maschinen dieses Typs im Einsatz. (bau/SDA)

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