Das Unternehmen heisst IBAarau. Es ist ein Energieversorger (Strom, Gas, Wasser), hat 300 Angestellte und gehört zu 95 Prozent der Stadt Aarau. Also ein staatsnaher Betrieb, aber trotzdem sehr innovativ. Zum Beispiel, wenn es darum geht, Gerechtigkeit unter dem Personal zu schaffen und die Mitarbeiter zum Arbeiten anzuhalten.
«Die IBAarau verzeichnete in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl von Kurzabsenzen von einem bis zwei Tagen, welche wir nicht mehr hinnehmen wollten», erklärt Hans-Kaspar Scherrer (52), Vorsitzender der Geschäftsleitung. Im ersten absenzfreien Jahr gibts 300 Franken, im zweiten 400 Franken, und im dritten aufeinanderfolgenden Jahr gar 500 Franken Bonus. Und das neben den normalen Angestellten auch für die Lehrlinge.
«50 Prozent weniger Kurzabsenzen»
Das System wurde vor anderthalb Jahren eingeführt. 2014 kamen 122 Mitarbeiter, also mehr als jeder Dritte, in den Genuss einer Prämie, steht im IBA-Jahresbericht.
Die Absenzen sanken insgesamt um 32 Prozent, die Kurzabsenzen sogar um über 50 Prozent. «Ob es ein weiteres Reduktionspotenzial gibt, können wir derzeit noch nicht beurteilen. Wir sind jedoch schon mit der heutigen Reduktion der Kurzabsenzen sehr zufrieden», erklärt Scherrer.
Und weiter: «Die Mitarbeitenden haben grundsätzlich positiv auf das neue System reagiert.» Denn viele hätten schon persönlich erlebt, was es heisse, wenn ein Arbeitskollege plötzlich ausfalle und etwa die Termine eingehalten werden müssen.
Für Scherrer steht fest: «Für die Teams wirken sich die Folgen von vermeidbaren Kurzabsenzen demotivierend aus.» Der Hauptgrund für das neue Anreizsystem sei aber, dass die Einsatzplanung Mühe bereite, wenn man nicht wisse, wer komme.