Erst vor einem Jahr zu Haftstrafe verurteilt
Neonazi Kevin G. (32) hetzt weiter gegen Juden

Er hatte einen Juden bespuckt und beleidigt, dafür wurde Kevin G. (32) zu einem Jahr Knast verurteilt. Das war im Februar 2019. Nun macht G. mit der Hetze weiter: In seinem neuen Album geht er erneut auf Juden los.
Publiziert: 27.12.2019 um 09:01 Uhr
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Er rief «Heil Hitler», bespuckte einen Juden und zeigte den Hitlergruss: Wegen Rassendiskriminierung wurde Amok-Sänger Kevin G. verurteilt.
Foto: zVg

Der Richter gab Neonazi Kevin G.* noch eine Chance. Eine allerletzte. Im Jahr 2015 hatte er mit ein paar Kollegen einen orthodoxen Juden angespuckt, den Hitlergruss gezeigt und den Mann als «Scheissjuden» beleidigt. Dafür kassierte er im Februar dieses Jahres 12 Monate Haft. Die darf er in Halbgefangenschaft verbüssen. Aus seiner Strafe hat er Rechtsradikale aber offenbar nichts gelernt.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte Kevin G. mit seiner Band Amok nämlich sein neues Album «Teeren & Federn». Das CD-Booklet ist mit einer Karikatur illustriert: Die Bandmitglieder verfolgen ein Nilpferd mit Schläfenlocken und schwarzem Hut in einem roten Bus.

Jetzt verherrlicht G. seine Tat

Daneben prangern Zeitungsschlagzeilen wie «Zürcher Neonazi bespuckte einen Juden – jetzt wird er verurteilt.» Der erste Satz des dazugehörigen Lieds lautet: «Amok ist zurück, wir lassen gerne von uns hören. Wir sind ja auch gekommen, um die Ruhe zu stören.»

Der Song «Nilpferdjäger» lässt den Vorfall von 2015 nun neu aufleben. Keine Reue, keine Einsicht – im Gegenteil. Die Band verherrlicht den Vorfall: «Sie haben es gewagt und das am helllichten Tag. Sie spuckten, schubsten, grüssten rum, beinahe brachten sie ihn um (...) Wir schreiten gleich zur Tat und rocken diesen Nilpferdstaat (...) wir kommen alle zum Entschluss, bald rollt er wieder, der Nilpferdjäger-Bus.»

Dabei hatte sich Kevin G. vor Gericht zunächst geläutert gezeigt. Er sei aus dem Kern der Rechtsextremen-Szene ausgestiegen, beteuerte er damals noch. «Ich habe es auf die Spitze getrieben und meine Strafe verdient», heuchelte er am Prozess.

Verteidiger wusste nicht von Amok-Album

Sein Verteidiger, der damals auf Freispruch plädierte, weiss laut dem «Tages Anzeiger» nichts von der neuen Amok-Veröffentlichung. «Ich gehe davon aus, dass die Texte nicht widerrechtlich sind», sagt er zur Zeitung. Die Band lasse ihre Texte jeweils vor der Veröffentlichung von der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien kontrollieren – um sich rechtlich abzusichern.

Der Schweizerisch Israelitische Gemeindebund (SIG) hingegen zeigt sich beunruhigt. Der Verband fürchtet, dass das Gedankengut jederzeit reale Konsequenzen haben könnte. Das Lied sei mit realen physischen Angriffen verknüpft, so der SIG-Generalsekretär.

Bisher hatte das Album für die Band Amok keine Konsequenzen. Ob Kevin G. seine Haftstrafe schon angetreten hat, dazu geben die Behörden derzeit keine Auskunft. (hah)

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