Erst Islamischer Zentralrat, dann Islamischer Staat
Burak aus Liestal BL im Dschihad getötet?

Burak* (21) aus Liestal ging 2014 nach Syrien, um für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Das Bundesamt für Polizei bestätigt den Fall. Berichte, dass der Basler im Kampf getötet wurde, will das Bundesamt nicht kommentieren. Sicher ist, dass er zuvor eine Verbindung zum  Islamischen Zentralrat Schweiz (IZRS) hatte.
Publiziert: 05.07.2015 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:27 Uhr

Ein Youtube-Film zeigt, wie er Ende 2012 an einem Stand den Koran und andere islamische Schriften verteilte. «IZRS – Info über den Islam», steht auf dem Zelt. Zentralrats-Sprecher Qaasim Illi (33) bestätigt, dass Burak «an mindestens einer Aktion als freiwilliger Mitarbeiter beteiligt war». Ob er aktives Mitglied ist, kann Illi nicht sagen. Der IZRS radikalisiere aber keine Jugendlichen. «Der Islamische Zentralrat hat die Methode und Praxis des IS stets abgelehnt.»

Tatsächlich aber bietet der Zentralrat Radikalen eine Plattform: Für die Homepage des IZRS verfasste Illi einen «Nachruf» auf den Bieler Islamisten Majid N. Der machte in der Schweiz Schlagzeilen, als er sich in Somalia der islamistischen  Al-Shabab-Miliz anschloss. Später kämpfte er in Syrien für den IS und wurde  als Verräter ermordet.

«Von Biel über Somalia nach Syrien zum IS», so der Titel von Illis Nachruf, den fanatischen Jugendlichen stilisiert er zum  Vorbild: «Möge sein Vermächtnis allen Gerechten als Andenken dienen.» Auf Nachfrage von SonntagsBlick sagt Illi, er finde den Text «weder idealisierend noch besonders belehrend, sondern eher analytisch».

Er habe einen «jungen, vielleicht aufrichtigen Menschen» beschrieben, «der letztlich nicht das fand, was ihm sein Gerechtigkeitssinn vorgab». Die Frage, ob er so andere Jugendliche ermutige, in den Dschihad zu ziehen, liess Illi unbeantwortet.

*Name geändert

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