Ein Youtube-Film zeigt, wie er Ende 2012 an einem Stand den Koran und andere islamische Schriften verteilte. «IZRS – Info über den Islam», steht auf dem Zelt. Zentralrats-Sprecher Qaasim Illi (33) bestätigt, dass Burak «an mindestens einer Aktion als freiwilliger Mitarbeiter beteiligt war». Ob er aktives Mitglied ist, kann Illi nicht sagen. Der IZRS radikalisiere aber keine Jugendlichen. «Der Islamische Zentralrat hat die Methode und Praxis des IS stets abgelehnt.»
Tatsächlich aber bietet der Zentralrat Radikalen eine Plattform: Für die Homepage des IZRS verfasste Illi einen «Nachruf» auf den Bieler Islamisten Majid N. Der machte in der Schweiz Schlagzeilen, als er sich in Somalia der islamistischen Al-Shabab-Miliz anschloss. Später kämpfte er in Syrien für den IS und wurde als Verräter ermordet.
«Von Biel über Somalia nach Syrien zum IS», so der Titel von Illis Nachruf, den fanatischen Jugendlichen stilisiert er zum Vorbild: «Möge sein Vermächtnis allen Gerechten als Andenken dienen.» Auf Nachfrage von SonntagsBlick sagt Illi, er finde den Text «weder idealisierend noch besonders belehrend, sondern eher analytisch».
Er habe einen «jungen, vielleicht aufrichtigen Menschen» beschrieben, «der letztlich nicht das fand, was ihm sein Gerechtigkeitssinn vorgab». Die Frage, ob er so andere Jugendliche ermutige, in den Dschihad zu ziehen, liess Illi unbeantwortet.