Das Team um die WSL-Forscherin Petra D’Odorico bestückte Drohnen mit multispektralen Kameras, die sie über den Pfynwald im Kanton Wallis fliegen liessen. Der Clou: Der aus den Bilddaten gewonnene, sogenannte photochemische Reflexionsindex (PRI) widerspiegelt die Reaktion der Bäume auf Trockenstress.
Denn dieser gibt Auskunft darüber, wie viel ein Baum in die Photosynthese und somit ins Wachstum investiert, «oder in andere Prozesse, die durch Ressourcenknappheit hervorgerufen werden», liess sich D’Odorico in einer Mitteilung des Forschungsinstituts vom Mittwoch zitieren.
Im Pfynwald betreibt die WSL ein Langzeitexperiment, wo Forschende seit 2003 manche Bäume mit Sprinkleranlagen bewässern, andere lassen sie unter natürlichen, relativ trockenen Bedingungen wachsen. Demnach war der PRI der nicht bewässerten Bäume bis zu 10 Mal niedriger (was auf höheren Trockenstress hindeutet) als derjenige der bewässerten Bäume, wie die Forschenden im Fachmagazin «Plant, Cell & Environment» berichten.
Diese für das menschliche Auge unsichtbare Information hilft Fachleuten zu erkennen, ob sich bei noch gesund scheinenden Bäumen eine Beschädigung durch Trockenheit abzeichne, sagte D’Odorico.
Ein Vorteil dieser Methode besteht insbesondere darin, dass sich viele Bäume auf einmal durchleuchten lassen. Denn herkömmliche Analysen am Boden, beispielsweise der Jahrringe, Blätter oder Nadeln, verschlingen viel Zeit.
Derzeit werde die drohnengestützte Überwachung noch nicht operationell in der Waldbewirtschaftung eingesetzt, so die WSL. Sie werde aber in Zukunft wertvoll sein, um andere Techniken zu ergänzen und die Reaktion des Waldes auf wärmere und trockenere Bedingungen frühzeitig erfassen zu können.
https://doi.org/10.1111/pce.14177
(SDA)