Der Zoo Zürich hat drei seiner Erdmännchen getötet und an die Hyänen verfüttert: Dies sei aus Gründen des Artenmanagements erfolgt, teilten die Verantwortlichen am Montag mit.
Erdmännchen lebten in grossen Familiengruppen zusammen, wobei sich ein dominantes Paar bis zu vier Mal im Jahr fortpflanze, heisst es in der Mitteilung des Zoo Zürich. Diese Fortpflanzung lasse der Zoo zu, «weil dies ein Grundbedürfnis aller Tiere und essenziell für eine artgerechte Haltung» sei.
Doch in zu grossen Gruppen komme es zu Revierkämpfen und sozialen Spannungen. In der freien Natur würden verstossene Tiere abwandern oder Fressfeinden zum Opfer fallen, heisst es in der Mitteilung weiter. «Diese natürlichen Einflüsse fehlen im Zoo.»
Verfütterung an Hyänen sei «sinnvoll»
Da die Zürcher Erdmännchen-Gruppe ihre Kapazitätsgrenze erreicht habe, seien nun drei Tiere entnommen worden. Deren Verfütterung an die Hyänen sei «in mehrfacher Hinsicht sinnvoll» heisst es weiter. Die Tiere hätten zuvor ein artgerechtes Leben geführt und seien schmerzfrei getötet worden. Durch die kurzen Transportwege sei das Futter nachhaltig. Und für die Hyänen ist das Fressen ganzer Tiere «eine sinnvolle und naturnahe Beschäftigung».
Die Erdmännchen-Haltung im Zoo halten die Verantwortlichen für wichtig. Die Zoobesucher könnten so die Tierart, deren Gruppendynamik und deren Kommunikationsfähigkeiten kennenlernen.
Sie entwickelten so ein Verständnis für das Sozialverhalten von Tieren und die komplexen Zusammenhänge in der Natur. «Auf diese Art und Weise erreicht der Zoo viele Menschen und sensibilisiert für den dringend notwendigen Natur- und Artenschutz.»