Immer wieder blockieren Klima-Aktivisten Strassen oder besetzen Gebäude. Heute trifft die Protestaktion die Kantonsschule Enge in Zürich. Schüler, Lehrpersonen und Studierende kämpfen mit der Aktion für ein ökologisches und soziales Bildungssystem. Jene Schülerinnen und Schüler, die an den Diskussionsrunden in den besetzten Schulzimmern teilnehmen, müssen mit einem Absenzeintrag rechnen, sagte Rektor Moritz Spillmann.
Die Schulbesetzung wurde vom Bündnis «Erde brennt» organisiert. Bereits am Freitag wurde eine Schule in Basel besetzt. Das Motto der Besetzung lautet: «Erde brennt, Schule pennt!» Die Schüler fordern einen Wandel, «denn zurzeit würden Schulen und Unis für ein ausbeuterisches und klimazerstörendes Wirtschaftssystem ausbilden», heisst es in der Medienmitteilung von Klimastreik Schweiz.
Schüler haben sich bereits in den Hallen der Kantonsschule versammelt und hängen Banner auf. Blick ist vor Ort. Die meisten Schulzimmer des Gymnasiums sind von der Klimaschützer-Aktion nicht betroffen, dort wird wie gewohnt unterrichtet. Die Stadtpolizei weiss von der Besetzung, liess die Klimaschützer bisher aber gewähren.
Waser: «Haben keine andere Option»
Die Schulbesetzung wurde auch von zwei bekannten Lokalpolitikern unterstützt. Kantonsrat Nicola Sigrist (SP) und Gemeinderat Dominik Waser (Grüne) machten sich vor Ort selbst ein Bild vom Klimastreik. Beide hoben die Relevanz der Protestaktion hervor.
«Es ist sehr wichtig, dass sich die jungen Leute organisieren und gegen die Untätigkeit der politischen Mehrheit auf die Barrikaden gehen», sagte Sigrist. Das Zögern der Politik nannte er «fast schon verbrecherisch» und mahnte Tempo bei der Bekämpfung der Klimakrise an. Der Jungsoziale hatte im Rahmen der Aktion mit rund 50 Schülerinnen und Schüler über die Klimakrise diskutiert.
Waser begrüsste den Schüler-Protest. Er könne andere Schüler motivieren, sich ebenfalls für das Klima zu engagieren. «Wir müssen die Klimakrise bekämpfen, wir haben keine andere Option», machte er deutlich. (hay/nad)