Er prügelte sich im Ring mit deutschen Neonazis
Das ist der Neonazi-Boxer aus Basel

Ein FCB-Ultra trainierte mit Neonazis in Deutschland. Jetzt rüstet er sich für den Kampf in der Schweiz.
Publiziert: 12.11.2017 um 00:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:26 Uhr
Der FCB-Hooligan R. P. will am 16. Dezember bei der «Swiss Las Vegas Evolution» in den Ring steigen.
Foto: SonntagsBlick
Fabian Eberhard und Mirjam Kohler

Auf seiner Brust prangt das Logo der Muttenzerkurve, ein Tattoo mit der Zahl 12, hinterlegt mit den Farben Rot und Blau. Vor einer Woche machte SonntagsBlick publik, dass dieser FCB-Hooligan Mitte Oktober am Neonazi-Event «Kampf der Nibelungen» im deutschen Kirchhundem aufgetreten war.

Dort prügelte er sich mit ­Kameraden – Training für den Nahkampf gegen Andersdenkende. 700 Rechtsextreme grölten von den Zuschauerrängen.

Unklar blieb, um wen es sich bei diesem Mann handelt. Recherchen zeigen jetzt: Der rechte Schläger ist ein in der Kampfsportszene bekannter Boxer – R. P.* (27), Automobilfachmann aus Basel.

Er gehört zur Basler Ultra-Gruppierung 187

Laut Insidern gehört er zur ­Ultra-Gruppierung 187, einem Zusammenschluss militanter ­Basel-Fans. 187 ist ein tödlicher Code. Er steht für den Mord-Paragrafen im kalifornischen Strafgesetzbuch. US-Gangs benutzen ihn für Drohungen gegen Feinde.

Auf Facebook macht P. kein Geheimnis aus seiner Gesinnung. Rechtsextreme Bands gefallen ihm genauso wie Neonazi-Parteien und militante Hooligan-Gruppierungen.

Schon in wenigen Wochen steht der Brutalo-Fighter aus ­Basel erneut im Ring. Am 16. Dezember soll er an der «Swiss Las Vegas Evolution» in der WBC-Halle in Reinach BL boxen, diesmal ist es kein geheim organisierter Neonazi-Fight, sondern ein öffentliches Schweizer Kampfsport-Highlight mit Profis aus der ganzen Welt. VIP-Plätze kosten 200 Franken.

Prominenter Gegner mit zweifelhafter Vergangenheit

In Reinach trifft P. auf einen prominenten Gegner: den portugiesischen Kickboxer Paulo Balicha, der die Basler Justiz seit Jahren auf Trab hält. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchte schwere Körperverletzung, Angriff und Freiheitsberaubung vor, weil er am Abend des 24. Feb­ruars 2014 zusammen mit rund 20 Vermummten das Sportcenter seines Rivalen Shemsi Beqiri überfiel.

Beqiri ist seinerseits als Trainer des kriminellen Problemjugendlichen «Carlos» bekannt geworden.

Hooligan P. will sich nicht äussern. Die Organisatoren der «Swiss Las Vegas Evolution» versichern, der Event sei unpolitisch. Schlagzeilen machte die Veranstaltung aber schon im letzten Jahr. Damals musste ein Kämpfer ausgeladen werden, weil er ein Hakenkreuz-Tattoo auf der Brust trägt.

*Name der Redaktion bekannt

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