Das Bundesgericht hat die Verurteilung eines jungen Mannes wegen versuchter vorsätzlicher Tötung seiner Freundin bestätigt. Das Aargauer Obergericht muss sich jedoch nochmals mit der Frage der ambulanten Massnahme befassen.
In seinem Urteil vom August vergangenen Jahres äusserte sich die kantonale Instanz nicht zur Frage, ob die Verbüssung der Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren zugunsten einer ambulanten Therapie aufgeschoben wird oder nicht. Aus diesem Grund hat das Bundesgericht den Entscheid aufgehoben und ans Aargauer Obergericht zurückgewiesen.
In seinem am Donnerstag veröffentlichten Urteil hat das höchste Schweizer Gericht die weiteren Rügen des Verurteilten abgewiesen. Er beantragte einen Freispruch vom Vorwurf der versuchten Tötung und die Verurteilung zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 30 Monaten, davon 20 Monate bedingt.
Er nahm Freundin in den Schwitzkasten
Der noch keine 30 Jahre alte Aargauer hatte seine ehemalige Freundin drangsaliert. Dabei kam es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen. Wie aus dem Urteil des Bundesgerichts hervorgeht, hat der über 110 Kilogramm schwere Verurteilte seine rund 50 Kilogramm leichtere Freundin in den «Schwitzkasten» genommen und ihr die Atemwege zugedrückt. Der Vorfall hinterliess erhebliche Spuren am Körper des Opfers, die in einem Gutachten dokumentiert wurden.
Neben der versuchten Tötung verurteilte das Obergericht den Mann wegen einfacher Körperverletzung, Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung, versuchter Nötigung und weiterer Delikte – alle mehrfach begangen. Zur Freiheitsstrafe sprach das Gericht eine unbedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen und eine Busse aus. (SDA)