Die gute Nachricht zuerst: Die Zahlen beim Enkeltrickbetrug waren 2018 zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Laut der Statistik des Bundesamtes für Polizei kam es im vergangenen Jahr zu 551 Betrugsversuchen, wobei 50 für die Gauner erfolgreich waren. 2016 waren es noch 878 Versuche!
Immer häufiger wird jedoch die Masche des falschen Polizisten angewendet. Die Betrüger geben sich nicht als Verwandte wie beim Enkeltrickbetrug, sondern als Beamte aus. BLICK berichtete im Januar über die Winterthurer Rentnerin Berta L. (76), die einen solchen Trick-Anruf erhalten hatte. In diesem Fall meldete sich eine weibliche Stimme, die sich als Frau Berger von der Winterthurer Stadtpolizei vorstellte. Auf dem Display wurde die Polizeinummer 117 angezeigt – die Betrüger können die Rufnummernanzeige technisch manipulieren.
Über 2500 Fälle im Jahr 2018
Die Masche ist immer die gleiche: Die Betrüger geben an, das Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher. Man soll es abheben und ein Polizist hole es dann zuhause ab. Auch Rentnerin Berta L. begab sich zu ihrer Bankfiliale und wollte ihr Erspartes abheben. Doch eine aufmerksame Mitarbeiterin erkannte die Lage rechtzeitig und alarmierte die Polizei, die den Fall letztlich auflösen und einen der Betrüger schnappen konnte.
Im vergangenen Jahr verdreifachte sich die Zahl der Fake-Polizisten von etwa 800 im Jahr 2017 auf über 2500. Für Bernhard Graser von der Aargauer Kantonspolizei ist klar, weshalb sich die Betrüger als Polizisten ausgeben. Er sagte gegenüber dem «SRF-Regionaljournal»: «Wir dürfen nicht vergessen, dass das Zielpublikum dieser Betrüger vornehmlich ältere Leute sind, die noch an Autoritäten glauben, und wenn sie auf dem Telefon die 117 sehen, auch glauben, dass das die Polizei sei.» (nim)