Die Enkeltrick-Mafia operiert in der Schweiz äusserst erfolgreich. Das zeigt ein Verfahren gegen einen der wichtigsten Hintermänner der Betrüger-Organisation. Das berichtet die «SonntagsZeitung».
Marcin K. legte während Jahren Senioren rein, sein Vater gilt gar als Erfinder des Enkeltricks. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau ermittelt nun gegen K. wegen gewerbsmässigen Betrugs. Es ist der grösste Fall von Enkeltrick-Betrügereien, der je in der Schweiz untersucht worden ist.
Jeder dritte Anruf führte zum Erfolg
Rund drei Millionen Franken versuchten die Gauner betagten Menschen abzuknöpfen. Opfer wurden mindestens 50 Senioren aus den Kantonen Bern, Zürich, Aargau, St. Gallen und Thurgau.
Jeder dritte Anruf führte zum Erfolg: K. und seine Helfer erbeuteten laut «SonntagsZeitung» eine Million Franken. Nebst dem 30-jährigen Marcin K. sind «eine Vielzahl weiterer Mitbeschuldigter involviert», sagt Fiona Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Zeitung. «Eine Mehrheit von ihnen weist direkte Verbindungen zum Familien-Clan auf.»
Der Betrüger-Clan operierte in ganz Europa. Marcin K. steht zurzeit in Deutschland vor Gericht. Sein Vater wurde von einem Sonderkommando in Polen verhaftet, aber auf Kaution wieder freigelassen.